Live: Schandmaul (Support: Krayenzeit) – E-Werk Köln – 08.11.2017

Mittwochabend, Stau, Nebel – aber die Vorfreude auf ein Mittelalterspektakel lässt das alles vergessen. Der Nachholtermin der Ende 2016 krankheitsbedingt abgesagten Tour zum aktuellen Album „Leuchtfeuer” führt die Münchener Band Schandmaul in das Kölner E-Werk.

Die etwas holprige Anreise ist mit Betreten des schon bei der Vorband vollen E-Werks wie verflogen. Dass der Newcomer Krayenzeit ein hervorragender Opener für Schandmaul ist, ist den Fans ein Begriff und daher wundert es nicht, dass auch der Nachholtermin ebenfalls von ihnen eröffnet wird. Das tanzende und mitsingende Publikum beweist: das war die richtige Wahl. Die Stimmung ist von Anfang an sehr gut und zwischen mittelalterlichen Gewändern, Szeneklamotten und stinknormaler Garderobe darf sich jeder wohlfühlen.

Nach ca. 45 Minuten verabschieden sich Krayenzeit um die Bühne frei zu machen für den eigentlichen Star des Abends. Es bleibt der Eindruck, nicht das letzte Mal von Krayenzeit gehört zu haben.

Schandmaul betreten nach ihrer Umbaupause die zurückhaltend aber stimmig gestaltete Bühne, wissen aber einmal mehr das Publikum direkt in ihren Bann zu ziehen. Thomas Lindner (Sänger) beherrscht den schmalen Grat zwischen Humor und Leichtigkeit und Anmerkungen wie „Köln, ihr seid ja immer etwas anders” treffen auf den Punkt und werden mit lautem Applaus und Gegröle honoriert. Die Stimmung passt.

Es wird erzählt, was sich im letzten Jahr verändert hat und was sonst so passiert ist. Interaktionen mit dem Publikum, Kanongesänge und viel gute Laune in Verbindung mit einer guten Stimme, einem ausgewogenen Sound und einer Band, der der Spaß anzusehen ist, lassen den Abend sehr schnell vorübergehen. Auch getragene Stücke wie „Euch zum Geleit” stehen der Band gut, die Stimmungswechsel sind nicht zu abrupt und Anekdoten zu den Texten eröffnen bei dem ein oder anderen Stück auch eine neue Sichtweise der Dinge.

Abschließend kann man sagen, ob im Mittelalter oder jetzt, „wir sind bunt und nicht braun!” ist ein Statement, dem ich mich voll und ganz anschließen möchte und wie der Kölner sagt: “Jeder Jeck ist anders!”

Fotos: KTD Photography
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