Mannheim, Maimarktgelände, kurz vor 11 Uhr am Freitagmorgen. Ein paar Frühaufsteher warten bereits auf Einlass. Auch wir sind neugierig, was uns erwartet, immerhin ist dies das erste Black Castle Festival.
Die Sonne scheint, doch Sonne macht albern, also rein in den Maimarkt-Club, die kleinere der beiden Hallen auf dem Maimarktgelände. Dynastie eröffnen mit melancholischen Tönen und Elektro-Beats den Tag. Auf Grund der frühen Stunde zwar noch vor kleinem Publikum, das ändert aber nichts daran, dass die Band alles gibt. Es folgen Mystigma, die bereits seit 1993 im Geschäft sind, OXIC Inc., die stimmgewaltig mit Gitarren-Gothic überzeugen können, sowie Model Kaos, die wieder deutlich elektronischer unterwegs sind. Die Stimmung steigt. Es folgen Nox Interna, Ost+Front, Schwarzer Engel und Stahlmann, das Publikum ist begeistert und lässt es sich auch nicht nehmen, mit den Bandmitgliedern nach der Show noch Fotos zu machen und ein paar Worte zu wechseln. Generell auffällig bei diesem Festival: viele Bands zeigen sich sehr bodenständig und nehmen sich Zeit für die Fans.
Außerhalb der Halle gibt es diverse Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben: Verkaufsstände, Merch und Tattoo-Artists in der Vorhalle. Alternativ kann man vor der Halle gemütlich über den von “Heimdalls Erben” organisierten Mittelaltermarkt schlendern. Zwar ist dieser nicht riesig, punktet jedoch mit liebevoll ausgewählten Ständen, an denen es z.B. Rüstungen, Schmuck, auf alt getrimmte Schwerter und Ähnliches gibt. Axtwerfen und Bogenschießen sind ebenfalls im Angebot. Eine bunte Mischung also! Das Festival ist bewusst auch für Familien ausgelegt, eine Kinderbetreuung wird kostenlos angeboten. In den Abendstunden werden die Umbaupausen durch die Künstlerin Chandra Witchfire verkürzt, die draußen am Mittelaltermarkt eine beeindruckende Feuershow zeigt. Ein wunderbarer erster Tag geht zu Ende – die Vorfreude auf Tag 2 steigt.
Samstag geht wieder früh ans Werk. Eigensinn, Schlagwetter, Intent:Outtake, Schattenmann und Lord Of The Lost – dies sind nur einige der Bands, die es ordentlich krachen lassen. Etwas ruhiger lassen es The Pussybats, Still Patient? und Voodoma angehen. Irgendwo dazwischen Heimataerde, die dem Publikum eine abwechslungsreiche Mischung bieten, bei der auch optisch viel zu sehen ist. Weitere Highlights sind eindrucksvolle Schwarzlichteffekte bei Schattenmann mit passenden Showeinlagen und düstere Masken zu harten Beats bei Intent:Outtake. Die Stimmung passt und es ist alles andere als langweilig! Sogar royal wird es: das erste Königspaar des Festivals wird von den Veranstaltern gekrönt! Freier Eintritt im nächsten Jahr und die Verpflichtung, das nächste Königspaar 2019 zu krönen, das sind doch angenehme königliche Aufgaben!
Der Tag verfliegt und bei all den guten Darbietungen merkt man trotzdem wie die Spannung steigt. Eine letzte Umbaupause – dann endlich Lord Of The Lost, die unumstrittenen Stars des Tages: Vom ersten Ton an bewegt sich die ganze Halle, ob wildes Tanzen oder Kopfnicken – ruhig bleibt hier keiner! Bewährte Songs aber auch Stücke aus dem neuen Album “Thornstar” werden gerockt, natürlich kommt beides super an, untermauert von einer bombastischen Show, die einfach Spaß macht. Um kurz vor Mitternacht ist leider Schluss – wer möchte, kann sich aber im Anschluss noch bei DJ-Sets weiter auspowern.
Insgesamt war dies eine gelungene Premiere, das erstes Black Castle Festival, dem hoffentlich noch viele weitere folgen werden, hat Potential! Ein herzlicher Dank an Kirsten und Heimo, die Veranstalter des Ganzen, sowie an die restlichen Mitglieder an den Verkaufsständen, bei der Security oder der sonstigen Crew – alle waren durchweg super freundlich und immer gut gelaunt. Mit dieser familiären Stimmung macht ein Festival noch mehr Spaß!
P.S.: Der Termin fürs nächste Jahr steht schon, schnell Karten besorgen!
Fotos: KTD Photography
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