Eisbären, Tannenbäume und gemütliches Licht. Industriecharme trifft Kitsch. Willkommen am Samstagabend in der Turbinenhalle Oberhausen. Was auch sonst würde man bei einem Jahresabschlusskonzert einer Band wie Eisbrecher erwarten.
Der geschmückte Tannenbaum auf der Bühne und 2 Barhocker. Mehr brauchen Jürgen und Ich, der Opener des Abends, nicht. Jürgen und Ich sind niemand geringeres als Jürgen Plangger, Gitarrist bei Eisbrecher und Alex Wesselsky. Auch nur diese Kombo kann mit zwei Akustikgitarren das Publikum anheizen. Sie starten den Abend mit Weihnachtsliedern, wechseln kurz zum Schlager und beenden ihr 20 Minuten Set mit dem Biene-Maja-Song. Getreu dem Motto „Wer übt verrät seine Bandkollegen”. Lassen wir das Ganze mal als Kunst laufen. Spaß macht es auf alle Fälle.
Auf diese eher abstrakte Einstimmung folgt Clawfinger. Die fünf Jungs aus Schweden geben Vollgas und zeigen eine volle Stunde lang, dass auch nach fast 25 Jahren noch eine energiegeladene Show mit sichtlich viel Spaß der Band kein Problem ist. Gelegentliche Neckereien gegenüber Eisbrecher, Stagediving des Bassisten, die Stimmung ist super. Ein gut gemischtes Set, das auch dem Frontmann von Eisbrecher sichtlich Spaß macht. Immer wieder taucht er am Rand des Publikums auf und feiert mit. Somit ist auch klar, wer für die ungewöhnliche Mischung verantwortlich ist.
30 Minuten Umbau und die Bühne wird verhüllt.
Um 21.45 betreten Eisbrecher die Bühne- der Vorhang fällt und gibt den Blick auf ein Bühnenbild im Stil eines Schiffes frei. Schlagzeug und Bass befinden sich auf Podesten hoch auf der Bühne. Den Start macht „Sturmfahrt”, der Titeltrack der aktuellen CD. Gewohnt stimmgewaltig geht es weiter, das Publikum tobt. Kunstschnee bei “Eiszeit”, CO2-Fontänen, gelungene Lichtchoreografien- Eisbrecher wissen, wie man Eindruck macht. Showeinlagen wie ein Mundharmonikasolo vom Frontman oder ein Drumbattle gegen „The Machine” Noel Pix zeigen die Freude am Auftritt. Doch es gibt auch Songs mit mehr Tiefgang. “Was ist hier los?!” – die Gesellschaftskritik kommt an und wird durch brachiale Töne untermalt. Nach 15 Songs und 3 Zugaben ist Schluss. Ein gelungenes Jahresabschlusskonzert und der Beweis, dass man als Band auch 2 Mal in einem Jahr die Turbinenhalle in Oberhausen füllen kann.
Fotos: KTD Photography
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Fotos: Clawfinger – Turbinenhalle Oberhausen – 16.12.2017
Fotos: Eisbrecher – Turbinenhalle Oberhausen – 16.12.2017
Fotos: Jürgen & Ich – Turbinenhalle Oberhausen – 16.12.2017
Setlist Eisbrecher:
Sturmfahrt
Das Gesetz
Antikörper
Fehler machen Leute
Augen unter Null
Amok
So oder so
Leider
Prototyp
Himmel Arsch und Zwirn
Herzdieb
Eiszeit
1000 Narben
Was ist hier los
This Is Deutsch
Verrückt
Drums vs Machine
Miststück
In einem Boot