„Beim Acoustic Pub Crawl geht es wieder gehörig zur Sache: Die rohe Energie des Irish Speedfolk entfacht, wie vor gut einem Vierteljahrhundert eine Euphorie, die den Geist aus der zerbrochenen Flasche Irland lässt. Von Klassikern der ersten Tage bis hin zu brandneuen Stücken…” (Zitat: Fiddler’s Green)
Bei einer solchen Ansage sind die Erwartungen hoch. Ob man sich den Musikbunker Aachen zum Auftakt der 19 Akustikkonzerte ausgesucht hat um erstmal klein anzufangen oder ob es der Charme des Bunkers ist bleibt ungewiss. Voll ist es allemal, als pünktlich um 20 Uhr Fiddlers Green ohne Vorband auf der Bildfläche erscheinen. Auf der Bühne bietet sich ein ungewohntes Bild… eine Theke, davor Stühle und Menschen, die darauf sitzen und musizieren. Das sieht man im Musikbunker auch eher selten. Doch beim Acoustic Pub Crawl ist eher eine Pubstimmung als Konzertfeeling angesagt. Dass sich das Publikum dadurch vom mitsingen und tanzen nicht abhalten lässt, ist klar.
Die Nähe zur Band und die geringe Deckenhöhe verstärken den gemütlichen, ausgelassenen Charakter des Abends und wäre ein Kobold in der Menge aufgetaucht, hätte es mich auch nicht groß gewundert. Dass man im Sitzen allerlei Unsinn anstellen kann, beweisen die Musiker mit breitem Grinsen im Gesicht immer und immer wieder. Ständig wechselnde Instrumente den ganzen Abend über und auch der Missbrauch von Haushaltsgegenständen wie Klobürsten für das Schlagzeug, die singende Säge oder eine Bohrmaschine mit Bürstenaufsatz, um mit einem Blecheimer zu musizieren, passen in das bunte Spektakel.
Einer der Höhepunkte ist mit Sicherheit eine Acapellaversion eines Songs, während der die Band hinter der Theke mit Plastikbechern den Rhythmus klopft, auch hier nicht ohne artistische Einlage. Die Becher werden weitergereicht und fliegen dann wieder vom einen zum anderen Ende. Das Publikum ist schwer begeistert. Ohne Strom heißt nicht ohne Energie. Die Speedfolker machen ihrem Namen alle Ehre und haben sichtlich Spaß dabei.
Ein Set von 160 Minuten stellt die Fans mehr als zufrieden, der Auftakt ist gelungen. Wer mag kann sich am Merchstand ein Autogramm abholen oder ein gemeinsames Bierchen trinken. Immer wieder schön wenn Bands sich Zeit für ihre Fans nehmen. Diese Konzertreihe ist auf jeden Fall zu empfehlen!
Fotos: KTD Photography
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