Wingenfelder – das Album „Sieben Himmel hoch“ (VÖ 08.06.) – die Fury In The Slaughterhouse Köpfe so persönlich wie noch nie

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Wingenfelder legen mit ihrem 4. Studioalbum mehr als nur einen drauf: „Sieben Himmel hoch” geht es in diesen besonderen Wingenfelder-Orbit. Hier umkreisen die Brüder sich in gewohnter Lässigkeit und lassen scheinbar so mühelos so großartige Songs entstehen, dass da auf einmal 20 von ihnen sind – und von keinem will man sich mehr trennen. Und so wird es eine limited Edition des Albums mit zusätzlicher EP und somit mit allen Songs geben. Denn genau darum geht es schließlich auch. Darum, dass wir alle eigentlich Riesen sind – sieben Himmel hoch – würden wir uns nicht klein machen, uns ein- und beschränken, mit weniger zufriedengeben. Wir sind nur so groß, wie wir uns sehen. Und es wird alles nur so gut, wie wir es wollen. Warum nicht gleich sieben Himmel hoch? Und 20 Titel lang!

Mini-Doku zum neuen Album:

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Das bisher offensivste Wingenfelder Album macht also keine Kompromisse. “Sieben Himmel hoch” ist persönlich wie noch nie, aber ohne die ewig gleichen Innenansichten. Hier geht es ums Außen, um Sichtweisen, die zwar dem Alter entsprechen, aber auch den Zeigefinger anderen überlassen. „Die Themen sind ganz klar wir”, sagt Kai. Sie haben „die Schnauze voll von Belanglosigkeiten.” Brot und Spiele sind aus, die Popthemen haben andere schon alle durch. Sie wollten ein Album mit Aussage machen, sich auf Themen konzentrieren, die ihnen am nächsten sind. Weit gestreut zwischen Sehnsucht nach Freiheit, Aufbruchsstimmung und dem wohligen Gefühl, endlich angekommen zu sein. Da sind Erinnerungen, Veränderungen, die Vergänglichkeit, zwei Menschen, die von Bowies Berlin träumen, ein unaufgeregt anderes Liebeslied, viele Ecken, noch mehr Kanten. Da ist die Suche nach dem Ufer zum Festhalten, die Zufriedenheit im Leben, das Steckerziehen, um sich selber zu finden. Zusammengefasst von dieser einmaligen Handschrift der beiden – und dieser Stimme, die im selben Atemzug zu Tränen rührt und die Hand reicht, um wieder aufzurichten, um mitzureißen und mittendrin zu sein, alles zu geben. Und beruhigt zu erkennen, dass wir nicht für immer jung bleiben. Aber mit mehr Erlebtem auch mehr zu erzählen haben. Und wer nun eine relaxte Sicht auf die Dinge erwartet, liegt damit völlig richtig. Denn so entspannt die beiden von den neuen Songs erzählen, so klingen diese auch: zuversichtlich, unbefangen, lässig. Das Jahr mit Fury In The Slaughterhouse hat beflügelt und geerdet zugleich. Und sie zu diesen vielen starken Songs inspiriert. Weniger kopflastig, mal weniger nachdenken, was funktionieren wird, einfach machen. Anders machen.

“World weit weg” Video:

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So dann auch Songwriting und Produktion. Der Fokus lag bei „Sieben Himmel hoch” ganz klar auf der Produktion und Aufnahme eines Albums, dieser Ansatz wurde bewusst gewählt. Hatten sie bei den bisherigen Alben auf einen einzelnen Produzenten gesetzt, gab es diesmal ein starkes Team unter der Führung von Thorsten und Kai Wingenfelder. Im kleinen aber feinen Artfarm Studio im tiefsten Bergischen Land, entstand gemeinsam mit Robbie Schuller, Volker Rechin, Benny Glass, Fabian Schulz, Thorsten Brötzmann, Anne de Wolff, Ulrich Rode, dem Foo-Fighters-Keyboarder Rami Jaffee und natürlich Jan Loechel ist ein Album, dem man in jedem Takt, in jeder Zeile anhört: Die hatten alle richtig Bock drauf. Wo andere noch experimentieren, bedient das Album sich völlig unverkrampft verschiedenster Ideen und Einflüsse der mitwirkenden Musiker und bewegt sich wie selbstverständlich zwischen Dub-Reggae-Nummer, Dancetrack, leiseren Tönen und lauten Vollgasgitarren, es erklingen Cellos, Violinen und Posaunen, findet sich viel Neues, Anderes und noch so viel mehr in und zwischen den Zeilen, detailverliebt arrangiert, mit dem nötigen Druck ausgestattet und trotz – oder gerade wegen? – der vielen überraschenden Momente und Wendungen immer mit einem Lächeln im Gesicht.

Und ist auch sonst alles nur ein Trick des Lichts – dieses am 08.06. erscheinende „Sieben Himmel hoch” leuchtet auch im Dunkeln, ist laut und wild und auch mal leise, mal melancholisch, voller Überraschungen, Energie und guter Freunde – wie das Leben eben.

-MCS Berlin-

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