Über 55 Millionen verkaufte Alben, zwei Grammy-Awards, sieben internationale Nummer-eins-Alben, mehr als 5,5 Milliarden YouTube-Klicks: Linkin Park zählen unbestreitbar zu den bedeutendsten Rock-Acts der Gegenwart. Doch all diese Erfolge hielten Sänger Chester Bennington nicht davon ab, sich im Juli 2017 das Leben zu nehmen. Sein Co-Frontmann Mike Shinoda verarbeitete die Leere, Hilflosigkeit und Trauer, die sich daraufhin entlud, durch Kunst. Dabei entstand das im Juni veröffentlichte Album „Post Traumatic“, seine ganz persönliche Abrechnung mit dem Konzept Verlust und Trauer – und wie man sich von diesen traumatischen Ereignissen befreien kann. Das Album stieg in Deutschland bis auf Platz 2 der Charts, es erreichte die Spitze der US-Rock- sowie US-Alternative-Charts und platzierte sich in zahllosen Ländern weltweit in den Top 20. Zwischen dem 2. und 22. März 2019 kommt Mike Shinoda für eine ausgedehnte Tournee nach Deutschland, mit insgesamt sieben Konzerten in Berlin, Bremen, Hannover, Oberhausen, Hamburg, München sowie Ludwigsburg.
Mehr als 20 Jahre hatten Chester Bennington und Mike Shinoda Seite an Seite auf der Bühne verbracht und stiegen mit Linkin Park zu den erfolgreichsten Rockmusikern des neuen Jahrtausends auf. Für den Hip-Hop-Anteil in Linkin Parks Songs war von jeher ihr Frontmann und MC Mike Shinoda zuständig, was sich zudem in seinem mit Unterbrechungen seit 2005 bestehenden reinen Hip-Hop-Projekt Fort Minor ausdrückte. Und auch für sein im Juni erschienenes Soloalbum „Post Traumatic“ waren es zunächst Rap-Textzeilen, die Shinoda schrieb. Er setzte sich darin mit den Themen Trauer, Verlust und Demut vor dem Leben auseinander. Parallel begann er, Bilder zu malen, Skizzen zu zeichnen und Songgerüste zu komponieren, alles in einer Art Fiebertraum, um dem Schmerz zu entkommen. Im Januar erschien dann zunächst die „Post Traumatic EP“, eine hochpersönliche Arbeit Shinodas und drei Songs mit begleitenden, ebenfalls von ihm gedrehten Videos. Doch all das war nur der Beginn seiner Reise heraus aus einem persönlichen Trauma, das er im Zuge der Arbeit immer universeller gedeihen ließ.
Und so entstand das Album „Post Traumatic“, auf dem Shinoda seine ganz eigene Form von postmoderner Musik auslotet, unterstützt durch eine Vielzahl spannender Gäste wie Blackbear, Machine Gun Kelly oder Chino Moreno von den Deftones. Letztlich seien die 16 Songs des Longplayers, die gekonnt zwischen Rock und Hip-Hop changieren und Shinodas Stimme in einem bislang noch nicht gehörten Facettenreichtum zeigen „eine sehr allgemeingültige Betrachtung der Themen Trauer und Verlust. Jeder, der durch eine ähnliche Erfahrung ging wie ich, wird hoffentlich Trost finden in diesen Liedern; wer eine vergleichbare Erfahrung noch nicht gemacht hat, wird anhand der Aufrichtigkeit und Persönlichkeit der Songs umso glücklicher sein, davon verschont geblieben zu sein“. Und so seien diese Veröffentlichung sowie die anschließenden Konzerte auch zu verstehen: Als mutmachendes Beispiel, dass sich auch die schlimmsten Tragödien überwinden lassen.