Mehr zu Norah Jones
Vor genau zwanzig Jahren, am 26. Februar 2002, erschien ohne große Promotion ein auch musikalisch eher stilles Album einer bis dahin unbekannten Künstlerin. Das schwer einzuordnende Werk der 22-jährigen Sängerin, Songwriterin und Pianistin wurde vom berühmten Jazzlabel Blue Note Records mit bescheidenen Erwartungen veröffentlicht, schließlich war es weder ein Jazzalbum, noch ähnelte es irgendetwas anderem in der Poplandschaft des Jahres 2002. Welches Publikum, welche Charts sollten damit erobert werden?
Diese Fragen wurden schon bald beantwortet: “Come Away With Me”, das Debüt von Norah Jones, entwickelte sich überraschend und stetig zu einem globalen Phänomen, erreichte Platz 1 in 20 Ländern, verkaufte sich fast 30 Millionen Mal und gewann 2003 die GRAMMY Awards mit acht Siegen, darunter “Album des Jahres”, “Song des Jahres” und “Beste neue Künstlerin”.
So etwas gab es bislang noch nicht: eine junge, hochtalentierte Sängerin und Pianistin, die erst kurz zuvor ernsthaft damit angefangen hatte, eigene Songs zu schreiben, in denen sie unbekümmert Elemente von Jazz, Blues, Country, Folk und Pop vermischte, hatte es zur großen Überraschung aller geschafft, etliche Millionen Menschen rund um den Globus “mitzunehmen”. Die relaxten und mit zarter Stimme gesungenen Songs erfreuten sich großer Beliebtheit nicht nur im Radio und auf Tonträger, sondern auch in Coffee Bars und Lounges. Dadurch bekam die Musik manchmal das Image der „leichten Hintergrundmusik” verpasst, wer aber die Ohren genauer spitzte, konnte die wahren Qualitäten der Sängerin und ihrer Songs kaum überhören.
2013 nannte der Rolling Stone “Come Away With Me” “eines der besten Debütalben aller Zeiten” und schrieb: “Mit bisher mehr als 10 Millionen verkauften Exemplaren [weltweit sind es inzwischen sogar über 27 Millionen] ist es vielleicht der überraschendste Blockbuster des 21. Jahrhunderts. Dieses sinnliche Album hat sogenannte Easy-Listening-Musik tatsächlich hörenswert gemacht. Die Magie liegt vor allem in dem sexy klingenden, seidigen Ton von Jones und ihrer unangestrengten Phrasierung […] Aber auch die Songauswahl, darunter Hank Williams‘ ‘Cold Cold Heart’ und Hoagy Carmichaels ‘The Nearness Of You’ sowie Perlen einer neuen Generation von Künstlern, war erstklassig.”
Norah Jones selbst hat den schlagartigen Welterfolg sehr gut verkraftet und seitdem eine ganze Reihe weiterer Alben veröffentlicht, auf denen sie ihre Musik weiterentwickelt hat. Zur Feier des 20-jährigen Jubiläums des Albums mit dem sie Musikgeschichte schrieb, blickt sie im April sehr persönlich und berührend auf ihre Anfänge zurück, im Rahmen einer Deluxe-Ausgabe von “Come Away With Me”, die sich jeder Norah-Jones-Fan sichern sollte. Auf drei CDs bzw. vier LPs werden dort neben den eigens neu gemasterten Originalaufnahmen eine Fülle von Raritäten sowie 22 nie zuvor veröffentliche Songs und Alternativ-Versionen enthalten sein. In dieser Form erzählt die Kollektion zum ersten Mal die komplette Entstehungsgeschichte des längst zum Klassiker gereiften Albums.
-Universal Music-
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