Am Anfang war der Text. Worte, Verse, Reime – noch nie hatte Max Prosa Probleme, seine Gedanken und Beobachtungen zu Papier zu bringen.
Prosa hätte ein großer Dichter werden können, aber er hatte mehr im Sinn: seine Poesie mithilfe von Musik in einen neuen Kontext zu überführen. Es ist nun also alles andere als ein Zufall, dass er in der ersten Single aus seinem neuen und dritten Album „Keiner kämpft für mehr“ folgende Zeilen singt: „Ich wollte immer nur singen / Ohne Hass, ohne Stress / Ich wollte immer nur singen / Ohne Angst, ohne Wut. / Wie ’ne Klinge im Wind, wie ein Vogel im Flug“ Der Song heißt „Glücklich mit nichts“ und ist ein exemplarisches Beispiel dafür, wie weit Max Prosa seine Vision von der perfekten Symbiose aus Worten und Musik auf diesem Album getrieben hat.
„Immer nur frei, wenn ich einen Koffer packe“, singt er weiter über hingetupfte, abgestoppte Gitarrenakkorde, ehe sich gewaltige musikalische Räume öffnen, die Max Prosa zuvor noch nicht betreten hat. Es ist ein Musterbeispiel an Ökonomie, ein dynamisch vorbildlich arrangierter Pop-Hymnus. „Glücklich mit nichts“ – die Instrumentierung straft diesen Titel Lügen. Aber natürlich sind es gerade solche Gegensätze, aus denen „Keiner kämpft für mehr“ seinen ganz besonderen Reiz bezieht.
Wie offen und grenzenlos die musikalische Sprache des Max Prosa inzwischen geworden ist, belegt auch die zweite Single „Alles, was ich sehe“. Der Song beginnt wie man es von Prosa kennt, mit verhallt im Raum stehenden Akkorden. Von Anfang an nimmt „Alles, was ich sehe“ den Zuhörer gefangen, umgarnt ihn sanft, zieht ihn in einen Strudel – und morpht dann plötzlich in einen zupackenden Breitwand-Epos der Sonderklasse, ohne die Ausgangsidee jemals zu verraten. Vom Kleinen ins Große, von innen nach außen, aus dem Kopf in die Welt – das ist die Poesie des Max Prosa auf „Keiner kämpft für mehr“.
Mit kleinen und mit großen Worten vermittelt Prosa Trost, beschreibt die Schönheit und die Aussichtslosigkeit, ebenso wie kurze, aber intensive Glücksmomente. Alleine, so viel steht für Max Prosa fest, können wir es nicht schaffen. Im Titelsong singt er: „Die Weltorgel dröhnt und klingt aggressiv / Friedensgespräche gingen wiedermal schief / Weit weg fallen Bomben, man bedauert das sehr / Und doch klingeln die Kassen und keiner kämpft für mehr.“ So explizit wie hier wird er nur selten – und doch ist jedes Wort auf diesem Album immer auch ein Kommentar zum großen Ganzen. Darin liegt die große Kunst des Max Prosa – und die hat er noch nie so auf den Punkt gebracht wie mit „Keiner kämpft für mehr“.
Ehe es soweit war, musste Prosa erst mal wieder ein bisschen bei sich selbst ankommen. Häufig zog es ihn an einsame Brandenburger Seen, wo er schrieb und grübelte und so die grobe Basis dessen schuf, was jetzt auf „Keiner kämpft für mehr“ zu hören ist. Gemeinsam mit dem Produzenten Mirko Schaffer, der unter anderem die letzten Alben der Ärzte betreut hat, sowie mit seiner eingeschworenen Band hat Prosa den Sound dann immer weiterentwickelt.
„Der Song ist der Song“, sagt Max Prosa. „Man muss sich das so vorstellen wie eine Puppe, der man verschiedene Kleider anziehen kann. Manche Kleider funktionieren zu bestimmten Anlässen besser als andere. Und uns ging es darum, die möglichst passenden Kleider für die Art von Album zu finden, das uns vorschwebte.“ „Es ist immer noch Mutter Theresa, nur im Body von Rihanna, mit High Heels“, ergänzt Produzent Mirko Schaffer.
Max Prosa ist mit „Keiner kämpft für mehr“ angekommen. Zumindest für den Moment. Die Puppe strahlt – in neuen Kleidern. Und sie tut das auf der Basis der Essenz des Schaffens von Max Prosa.
Quelle: Community Promotion