Live: So war’s beim MS Dockville 17. – 19.08.2018

Dort wo Hamburgs Hafenliebe und die künstlerische Ader der Hansestadt aufeinander treffen, fand auch dieses Jahr das MS Dockville seinen Platz. Als Höhepunkt einer Reihe von Kunst- und Kulturveranstaltungen füllte das Festival nun bereits zum 12. Mal den Stadtteil Wilhelmsburg südlich der Elbe mit Leben.

Kaum hatte man das Festivalgelände betreten, fand man sich in einem kreativ-urbanen Naturerlebnis wieder: Noch aus vergangenen Jahren präsente Werke des Kunstfestivals MS Artville, die mittlerweile atmosphärisch mit der Umgebung verwachsen sind, schafften mit den diesjährigen Installationen zum Thema „105. Stadtteil Hamburgs“ einen einzigartig inspirierenden Ort. Das Gelände ist in mehrere Teile gegliedert, die liebevoll mit Begriffen aus dem Schiffahrtsjargon benannt waren. Zwar mag der Geländeplan auf den ersten Blick etwas verwirren, jedoch fand man sehr schnell Freude daran, die vielen verwinkelten Wege zu erkunden und die liebevollen Details und Dekorationselemente zu entdecken -von Hängematten über Baumhäuser bis hin zu einem Zirkuszelt, in dem man sich sogar einen neuen Haarschnitt oder etwas Glitzer gönnen konnte, kam hier jeder auf seine Kosten.

Neben den drei Hauptbühnen gab es sogar weitere acht Locations, die – zum Teil etwas versteckt – dazu einluden, das Leben und den Sommer zu feiern. Und so vielfältig wie die Besucher waren, so divers ist auch die Musik, die es hier zu erleben gab: Nicht nur der Elektro-Clubgänger fand hier seinen Beat, auch Indie, Pop und sogar etwas Rock bekam man zu hören. Als Headliner konnte man sich u.a. auf Alt-J, Bonobo und Olli Schulz freuen, die in der nächtlichen Hafenszenerie in ein besonders magisches Ambiente getaucht wurden.

Das Speichergebäude, welches beinahe jedes Dockville Artwork ziert und inoffizielles Wahrzeichen des Festivals geworden ist, wird bei Einbruch der Dunkelheit mit Mustern und Motiven angestrahlt. Der hafennahe Teil des Geländes strahlte, geschmückt mit alten Hafencontainern und von innen farbenfroh beleuchteten Wassertanks, einen städtischen Industriecharme aus. Optisch passten sich die Besucher ebenfalls dem Flair des außergewöhnlichen Festivals an: Soweit das Auge reicht, erblickte man Blumenhaarschmuck, Lichterketten und ausgewaschene Latzhosen.

Nachdem man tagsüber ausgiebig zu ausdrucksstarken Ohrwurm-Acts wie Alice Merton und The Welshly Arms seine Stimmbänder beanspruchte, brachten im Dickicht die verschiedensten DJs wie die im Hamburger Raum altbekannten King Kong Kicks mit ihren Bässen die Menge zum abgehen. Fazit: Ein farbenfrohes Wochenende voller Liebe, Bässe und Inspirationen . Wir sehen uns auf jeden Fall beim nächsten Mal, Dockville!

Bericht/Fotos: Phuong Ly Dao

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