Zuletzt live habe ich Prinz Pi auf der Gamescom 2014 in Köln gesehen. Damals im Redwood Original Shirt und mit Rebellenattitude hat der Gig gut Laune gemacht. Mit dieser Erwartung fahre ich auch heute nach Köln. Die Entwicklung der Alben geht in eine deutlich ruhigere Richtung, zumindest von meiner Sicht aus, ich hatte 2008 mit NeoPunk angefangen dem Prinz zu folgen. Live sieht das Ganze jedoch anders aus, mit Liveband und angefeuert vom Publikum, bekommen auch ruhigere Stücke ihre eigene Energie. Also hin da. Ausverkauft ist auch immer gut, die Nachfrage so hoch, dass es noch einen Zusatztermin im Kölner E-Werk gibt.
Als Support ist BRKN am Start, der auch schon mit Alligatoah auf „Himmelfahrtskommando”-Tour war. Er liefert deutschsprachigen R’n’B ab, der handgemacht und ehrlich klingt. Die Texte aus dem täglichen Leben stehen BRKN gut und Ansangen und Interaktion mit dem Publikum sind sympathisch und nicht abgehoben. Saubere Leistung.
Dennoch merkt man dem Publikum an, dass alle auf Prinz Porno aka Prinz Pi warten. Schon in der Umbaupause werden „Porno, Porno” Sprechchöre laut.
Ungewohnt unspektakulär erscheint Prinz Pi auf der Bühne und trägt, angestrahlt von einem Vollmond, einen Text vor. Redegewandt und eloquent war er ja schon immer. Wie erwartet stellen sich die folgenden Songs live ganz anders dar als auf CD. Das Set geht quer durch fast alle Alben und Songs der aktuellen Scheibe „Nichts war umsonst” fügen sich nahtlos in die Reihe von Klassikern wie „Marathon Mann”, „Der neue iGod” oder „Du bist” ein. Emotionales Highlight ist wie in jedem Set der Song „Laura”, der sehr ruhig vorgetragen wird und eine bedrückende Stimmung im E-Werk erzeugt, immerhin geht er um nichts Geringeres als den Selbstmord einer Freundin. Rundum ein gutes Set und Prinz Pi in bester Stimmung, feiert mit den Fans das neue Album. Ich hatte Spaß und wenn ein Rapper einen Metaller begeistert, hat er seinen Job gut gemacht.
Fotos: KTD Photography
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