“ParaKropolis” – Endzeitstimmung vs. Gesellschaftspsychogramm
Was passiert, wenn pure Emotion auf melodische Metalriffs und knallharte Dubstep-Beats trifft? Undenkbar? Nein – Herzparasit.
Mit ihrem dritten Album “ParaKropolis” zeigen sie uns in einer intensiven Version die Realität. Mit ihren Texten sprechen sie nicht nur unser Innerstes, unsere Ängste an, sondern auch schonungslos das, was falsch läuft. Der Albumtitel ist ein Neologismus aus den Worten “Parapolis” (Interkultur) und “Akropolis”. Somit entsteht die Stadt bzw. die Festung der Parasiten. Eine Metropole für eine Gattung, die unsere Erde neu erschaffen möchte. Die Erde der Homo Sapiens ist implodiert und hat sich selbst zerstört. Durch Hass, Gier, Neid, Angst, Gewalt und letztendlich Krieg ist die Welt erstarrt. Die emotionale Kälte zwischen den Menschen hat alles zerstört. Da kommen Herzparasit ins Spiel und versuchen wiederaufzubauen. Sie landen auf dieser Welt und versuchen, aus den Trümmern Neues zu erschaffen. Sie möchten uns die Augen öffnen, um uns vor einem Endzeitszenario zu schützen. Viele haben aufgehört sich zu wehren und nehmen es einfach hin und tragen dazu bei, dass dieser Planet zerstört wird. Herzparasit machen einen Seelenstriptease, und dabei entsteht ein brisanter Mix aus Endzeitstimmung und Gesellschaftspsychogramm. Herzparasit als Weltenretter? Nein, aber sie geben uns einen sanften Tritt in die richtige Richtung, nicht alles hinzunehmen.
Für ihr drittes Album haben sich die fünf Münchner Zeit gelassen und viele Einflüsse und Inspirationen verarbeitet. Ihr Sound hat sich verändert, weiterentwickelt. Durch treibende Riffs, melodisch-intensiv emotionale Refrains und noch tiefgründigere Texte wird ein explosives Gesamtbild geschaffen. Der Titelsong “ParaKropolis” kleidet sich in Endzeitstimmung und knackige Electro-Rocksounds. Eine kranke Liebesgeschichte entfaltet sich im NDH-Stampfer “Präparat”. Treibende Dubstep-Beats erwarten uns u. a in den Songs “Ich” und “Vatermal”. Chorischen Kindergesang gibt es in “Blut lügt nicht”, einer Art Hommage an die Serienfigur “Dexter”. Mit “Regentage” wird das Album durch sanfte und melancholische Klänge abgerundet. Neben “Meine Träume jagen mir hinterher” gibt es auch einen zweiten Song, in dem zum ersten Mal englische Lyrics vertreten sind. In “It must be in English” wird mit einem Augenzwinkern die unendliche Ausuferung des “Denglisch” in unserem Sprachgebrauch angeprangert. Herzparasit scheuen nicht davor soziale und selbstkritische Gedanken in den Vordergrund zu stellen. Sie zeigen nicht nur auf andere, sondern wühlen emotional auch tief in sich selbst. “ParaKropolis” hebt den Spiegel und zeigt die pure Realität, die angsteinflößend und doch befreiend ist. Knallhart, tanzbar und vor allem ehrlich.
Tourdaten
17-02-17 Nightrise – München / 17-03-25 Don’t Panic – Essen / 17-04-22 Sturm auf die Bastille Festival – Berlin / 17-04-29 Ultimative Walpurgisnacht – Köln/Hürth / 17-05-06 Quax München / 17-06-17 Band Community – Leipzig / 17-10-14 Metal For Mercy Festival – Witten / 17-12-16 Quax Riem – München
Quelle: Echozone