Special: Drei Tage bei Waterparks – wir berichten aus Köln, Amsterdam, und Hamburg

Ein Wechsel zum legendären Alternative Label Hopeless Records, US-Radiospielzeit und eine Welttournee inklusive ausverkaufter Konzerthallen und sogar gleich zwei Zusatzshows in Manchester und London: Viele Meilensteine für das Trio aus Houston, und dennoch ist diese Ära für Waterparks erst der Anfang.

Willkommen auf der FANDOM Tour – wir waren für euch bei den ausverkauften Konzerten in Köln, Amsterdam und Hamburg dabei!

Den deutschen Tourauftakt machte Köln, und wie bereits vor zwei Jahren durfte sich die Zülpicher Kultlocation 

Luxor über den Besuch der Jungs freuen. Obwohl erst um 19 Uhr Einlass war, war bereits über vier Stunden zuvor eine Schlange voller aufgeregter Fans vor dem kleinen Club anzutreffen. Bunt gefärbte Haare, Glitzer im Gesicht, Pride Flaggen – die Konzertbesucher waren nicht zu übersehen. 

Die Show eröffnete Support-Act De’Wayne Jackson, ein in Deutschland noch eher unbekannter, jedoch in den USA aufstrebender Hip Hop-Künstler. Mit einem erfrischenden Genremix und ordentlich Energie zeigte er, dass er mehr ist als nur der gute Freund von Frontmann Awsten Knight. Unaufhaltsam heizte er der Menge ein, nicht eine einzige Person stand still, und De’Wayne packte zu groovig-rockigem Rap seine feinsten Dancemoves aus. Bereits zu diesem Zeitpunkt war das Konzert eine gelungene, schwitzige Party, verfeinert mit politischen Statements für mehr Freiheit, Nächstenliebe und Akzeptanz.

Zu den cineastisch-epischen Synthesizern aus Cherry Red stürmten Waterparks die Bühne, und begleitet von einer farbintensiven Lichtshow stellten sie manch andere Shows in diesem Club produktionstechnisch deutlich in den Schatten. Clever wurden die Fans mit den zuvor veröffentlichten Remixen Entertainment 2019 und Double Dare 2019 auf eine Reise durch die Prä-FANDOM-Zeit geschickt, aber auch die aktuellsten Hits durften nicht fehlen und fanden u.a. mit einer Akustikdarbietung von Telephone ihren Platz auf der Setlist. 

Für uns ging es anschließend weiter nach Amsterdam, wo die Fans bereits in der Warteschlange voller Vorfreude gemeinsam Waterparks-Tracks sangen. Im Melkweg, eine Konzerthalle im Herzen der Metropole, herrschte bombastische Stimmung, von der sich manch deutsches Publikum auf jeden Fall eine Scheibe abschneiden kann. Es wurde gemeinsam getanzt, gelacht, sich die Lunge aus dem Leib gesungen und geschwitzt – auch den Künstlern merkte man deutlich an, dass diese mit der guten Laune mitgingen. Ein Pappschild verschaffte sogar einem als Minion verkleideten Fan eine Kazoo-Solodarbietung des One Direction Hits What Makes You Beautiful, in die alle Zuschauer unisono einstimmten. Trotz angeschlagener Stimme zeigte sich Leadsänger und geborener Entertainer Awsten Knight von seiner besten Seite, und die Jungs wurden durchgehend textsicher und mit einer unvergleichbaren Energie von den Fans begleitet. “This is a rock show”, betonte er als Antwort auf eine Beschwerde, man würde geschubst werden, und erntete dafür ordentlich Beifall – denn dies war wahrhaftig ein tosender Konzertabend wie aus dem Bilderbuch.

Unser letzter Stopp der Tour verschlug uns schließlich ins Logo in Hamburg, in dem auch an diesem Abend wortwörtlich der Schweiß von der erstaunlich tiefen Decke tropfte. Der Konzertsaal war randvoll, an der Bar tummelten sich Eltern der größtenteils jungen Fans und ein weiteres Mal begeisterten De’Wayne und Waterparks die Menge mit einer dynamischen, professionellen Performance, einem kunstvollen Lichtspektakel und viel Nähe zu den Fans.

“God’s favorite fucking boyband” entzieht sich auch mit ihrem dritten Longplayer FANDOM furchtlos jeglichen Genrezwängen und stellt unter anderem mit Konzerten wie diesen deutlich unter Beweis, dass sie mit jeder Show wächst und sich ihren hart erarbeiteten Erfolg verdient hat. Und obwohl dieses Album auch die toxische Seite des Ruhms und der Fankultur kritisiert, zeigten Waterparks ihre Dankbarkeit und Verbundenheit zu ihrer Fanbase. Authentisch, lautstark, stimmgewaltig und mitreißend – wir freuen uns schon aufs nächste Mal!

Bericht & Fotos: Phuong Ly Dao

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