So war’s bei Volbeat – Lanxess Arena Köln – 14.11.2019

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Elvis-Metal, diesen seltsamen aber doch irgendwie treffenden Genrenamen hat die Band Volbeat quasi erfunden. Die 2001 in Dänemark gegründete Band spielt einen Mix aus Metal, Rockabilly und teilweise sogar ein wenig Blues und kommt damit bei den Fans an. Allen voran Michael Poulsen, der mit seiner unverwechselbaren Stimme das Aushängeschild der Band ist. Sie treffen den Geschmack verschiedener Rock- und Metalanhänger und die Lanxess-Arena an 2 Abenden hintereinander komplett auszuverkaufen schaffen auch wenige. Mit der Tour zum neuen Album „REWIND • REPLAY • REBOUND“ und tatkräftiger Unterstützung von Baroness und Danko Jones haben Volbeat dieses Ziel erreicht.

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Es ist Donnerstagabend, die Temperatur schon etwas ungemütlich und so drängen die Menschenmassen zum Einlass schnell in die warme Arena. Das Verkehrschaos rund um Köln hilft dabei, die Massen etwas zu entzerren, aber auch die Security macht ihren Job gut. Dennoch ist es bei Danko Jones, der den Opener an diesem Abend gibt noch etwas leer. Wer die Band um den energiegeladenen Frontmann kennt, weiß, das hält sie nicht davon ab, Gas zu geben. Trotzdem tun sie sich etwas schwer, die langsam eintrudelnde Menge mitzureißen. Schade, denn technisch liefern sie mit ihrem gut 30 minütigen Set ordentlich ab und erhalten dafür am Ende auch den gebührenden Applaus.

Es folgt technisch anspruchsvoller und verspielter Progressiv-Metal. Baroness zeigen, wie gut sie ihr Handwerk beherrschen. Die experimentellen Mischungen aus vetracktem Metal und Jazz-Elementen vermischt mit sphärischen Klängen kommen beim Publikum an, wenn auch deutliche Zurückhaltung zu merken ist. Die Band polarisiert und das ist auch gut so. Es gibt nichts Schlimmeres, als den ganzen Abend die gleiche Musik zu hören.

Ein kurzer Umbau, endlich ist die ganze Größe der Bühne zu sehen. Dann geht es los mit Volbeat. Die Halle ist merklich voller geworden und auch die Lautstärke des Jubels als das Licht ausgeht zeigt, jetzt kommt der Headliner.

Motorhead erklingt und die Videoleinwände, die während des Intros noch einen Großteil der Bühne versteckt haben, werden hochgezogen und geben den Blick frei auf eine riesige Bühne, die im Laufe des Abends mit Lichtelementen, LED-Leinwänden und Video-Leinwänden der gebotenen Show das gewisse Etwas gibt. Nicht zu viel, aber doch deutlich beeindruckend. Auch die Livebilder der Band oder des Publikums werden nicht permanent eingeblendet und das Einstreuen von Musikvideos in Teile der Leinwandelemente ist gelungen.

Musikalisch zeigen Volbeat, warum sie beide Abende vor ausverkauftem Haus spielen. Spieltechnisch wie gesanglich erhält das Publikum eine einwandfreie Rockshow, die Stimmung ist entsprechend bombastisch. Die neuen Songs kommen gut an, auch wenn die härtere Seite meines Musikgeschmacks den Songs und der Härte der Vorgängeralben etwas nachweint. Unbestritten ist jedoch die Qualität, die uns im 2 stündigen Set geboten wird.

Songtechnisch wird jeder sein persönliches Highlight gefunden haben, daher möchte ich noch ein paar Showaspekte hervorheben. „Sad Man’s Tongue“, das als Intro eine Akustikversion von „Ring of Fire“ (Johnny Cash) erhält, die eigentlich vom Publikum alleine gesungen wird, zählt dazu. Ebenso der Gastauftritt von Danko Jones bei „Black Rose“ oder die aus dem Boden des Catwalk erscheinenden ZZ Bottom, die die Band bei „Die to Live“ unterstützen. Pianist und Saxophonist, eine optische Homage an die Helden des Rock ZZ Top.

Gesamt zeigen sich Volbeat sympathisch und bedanken sich bei den Fans wo es nur geht. Auf ein unnötiges Zugabeherauszögern wird verzichtet und so stehen am Ende 22 Songs auf dem Zähler. Hut ab für diese Leistung!

Fotos/Bericht: KTD Photography
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