Freitagabend, Köln, Essigfabrik. 19:00 Einlass, Synthiepop aus den Boxen. 20:00 Musik aus. Der einarmige Bandit mit dem roten Gips betritt die Bühne. Heute sei alles anders. Er habe es bei der Masturbation übertrieben und sich den Arm verletzt. Hätte er mal auf seine Mutter gehört, die ihn immer ermahnt hat es nicht zu übertreiben.
Ich soll aufhören zu saufen und nicht so einen Unsinn schreiben? Kinder es begab sich genau so! Chris Harms hat sich stark verletzt, sowohl Knochen als auch Bänder sind in Mitleidenschaft gezogen. Wie schon auf der ganzen Tour eröffnet er den Abend, jetzt halt mit einem Arm in Gips. Gewohnt selbstironisch erzählt er kurz was passiert ist und dass es einige Auswirkungen auf die Show hat, dank seiner Crew aber der Tourblock nicht gefährdet ist und man wie immer volle „20%“ geben wird. So auch heute Abend. In den vergangenen Jahren waren sie schon oft in Köln, trotzdem ist dieser Abend mit der größten Location ein ganz besonderer! An dieser Stelle schon einmal eine tiefer Verbeugung für die Bemühungen und was folgt… lest weiter.
Die Halle ist bereits gut gefüllt, als Scarlet Dorn den Abend musikalisch eröffnen. Eine großartige Stimme, düster-atmosphärische Klänge und gutes Aussehen – die Band kann begeistern! Mehr oder weniger eine Entdeckung durch eine Fanaktion von Lord Of The Lost und mit der Unterstützung von Keyboarder Gared Dirge, dem an diesem Abend kaum eine Pause vergönnt wird. Ganze 40 Minuten geben Scarlet Dorn alles und performen natürlich auch diverse Songs aus ihrem aktuellen Album „Lack Of Light“. Ein imposanter, wenn auch ruhiger Einstieg in den Abend.
21 Uhr, „Eye Of The Tiger“ ertönt und Lord Of The Lost betreten die Bühne. Direkt mit dem ersten Song „On This Rock I Will Build My Church“ reißen sie das Publikum mit und auch die weiteren Songs „Loreley“ und „Morgana“ zeigen wie viel Energie die Jungs haben. Und das trotz Handicap – Frontmann Chris Harms steht, wie schon beschrieben, mit Gips-Arm auf der Bühne. Dies hindert ihn jedoch nicht daran, ordentlich abzugehen! Lediglich bei „Cut Me Out“ in der Naked Version benötigt er Unterstützung: Statt selbst das Lied mit Gitarre zu begleiten, wird er heute von Gitarrist π unterstützt. Auch die ruhigeren Töne kommen an – rasender Applaus ist die Belohnung. Im weiteren Verlauf lässt die Laune ebenfalls nicht nach. Selbst die Band selbst scheint freudig überrascht, wie voll es ist und wie sehr die Fans feiern. Wer sie kennt, weiß es bereits: Zugaben werden direkt gespielt und es wird darauf verzichtet, erst von der Bühne ab zugehen und sich wieder herausrufen zu lassen. Dies wird bejubelt – haben die Bandmitglieder doch so mehr Zeit für die Fans, die im Anschluss auf Autogramme und Fotos ihnen warten. Doch abgekürzt wird das Set trotzdem nicht, ganze zwei Stunden wird gerockt, unter anderem darf natürlich auch „La Bomba“ nicht fehlen! Der ganzen Band merkt man den Spaß am Spielen an, bitte macht weiter so!
Fotos: KTD Photography
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