Ein ganz normaler Samstag in Oberhausen!
Trotz früher Stunde sieht man viele schwarz gewandete Leute vor der Turbinenhalle. Heute heißt es zum neunten Mal: Bässer, Härter, Lauter! Das E-Tropolis Festival ist mittlerweile eine Instanz geworden. Das Lineup spricht eine eindeutige Sprache. Hart und laut, dunkel und geheimnisvoll. Bereits am Freitagabend sind die ersten Feierwütigen angereist und haben zu DJ-Sets das dunkle Wochenende eröffnet. Einigen sieht man das am heutigen Samstagmittag aber auch an…wer Spaß haben will, muss leiden!
Es gibt zwei Bühnen in zwei verschiedenen Hallen. Das Timing ist vom Veranstalter gut geplant, es gibt zwar Überschneidungen der Acts, diese sind aber möglichst kurz gehalten. Wer möchte, kann also in jede Band zumindest reinhören! Neben den beiden Hallen gibt es aber natürlich auch andere Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben: Merch, Bekleidung und Accessoires werden auf der Händlermeile verkauft, es gibt diverse Essensstände und sogar ein Bistro mit Sitzgelegenheiten. Über die Empore gelangt man in einen kleinen Café-Bereich, allerdings scheint der Kaffee sehr beliebt zu sein – hier ist zu fast zu jeder Zeit eine recht lange Schlange zu sehen. Die Veranstaltung ist gut geplant, man merkt die Erfahrung. Engpässe wie der Einlass gehen zügig vonstatten, statt Garderobe gibt es, wie sonst auch in dieser Location, Schließfächer. Bei einem Ganztages-Festival auf jeden Fall praktisch. Einzig die Mischung aus Barzahlung an einigen Ständen und Bonsystem an anderen ist etwas unpraktikabel. Aber da das unsere größte Sorge ist, lassen wir es als Kritik unter den Tisch fallen.
Das E-Tropolis Festival 2019 überzeugt musikalisch
Zurück zur Musik. Bereits bei der ersten Band des Tages, ES23, ist die Halle schon ziemlich voll.
Gut für die Stimmung, denn vor einem feiernden Publikum zu spielen, macht eben mehr Spaß. Genau das geben die Bands dann auch dankend an die Fans zurück und drehen gleich nochmal mehr auf! Auch wenn alles aus derselben musikalischen Schublade kommt, wechseln sich etwas ruhigere (sofern man hier von ruhig sprechen kann…) mit härteren Klängen ab.
Bei [X]-RX zum Beispiel gibt es insbesondere mit den älteren Stücken harte Sounds und ordentlich Party, bei Centhron einfach nur brachiale Kraft und Power.
Dagegen stehen Priest, Future Lied To Us und Rroyce, die jeweils vergleichsweise etwas ruhiger daherkommen. Weitere Acts des Tages sind außerdem Solar Fake, die charismatisch überzeugen, Synthattack und Welle:Erdball mit jeweils zwei gutaussehenden Tänzerinnen im Gepäck und Velvet Acid Christ mit einer etwas befremdlich wirkenden Show. Geht man nach dem Publikum, sind die Hauptacts des Tages aber Suicide Commando, [:SITD:], Die Krupps und dann zum krönenden Abschluss Apoptygma Berzerk. Das Publikum ist durchweg bestens gelaunt, es wird gefeiert und getanzt, sogar einen kleinen Mini-Moshpit gibt es bei den Krupps.
Bei Apoptygma Berzerk versinkt die Bühne in Nebel und rotem Licht, was für eine Atmosphäre!
Tanzen bis in die Morgenstunden: Das E-Tropolis Festival findet seinen gebührenden Abschluss
Um 1.00 Uhr nachts ist dann Schluss, wer aber noch ein bisschen Energie übrig hat, ist noch zur Party eingeladen, bei der bis in die frühen Morgenstunden noch verschiedene DJs auflegen. Ein klasse Tag, gute Organisation und geile Shows!
Fotos: KTD Photography
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