Freitagabend und nichts vor? Selten, so auch diese Woche. Female Fronted Metal direkt mal in 5-facher Ausführung. Schon früh geht es an diesem Abend los: bereits um 18.30 beginnt die Show der Female Metal Voices-Tour im Kubana in Siegburg. Und das muss auch so sein, wie bekommt man sonst fünf starke Bands an einem Abend unter?
Anfangs ist noch nicht viel los, das ändert sich aber im Laufe des Abends.
Pünktlich geht es mit Martyrium los. Die Band aus Malta um Sängerin Mikaela Attard überrascht mit großer Varianz: klarer Gesang, shouten, growlen und kreischen- alles ist im Repertoire enthalten. Zu Beginn mit Teufelsmaske werden die Posen dem blackmetallastigen Set gerecht. Nach 30 Minuten ist der Spaß vorbei.
Female Metal Voices können also auch wie der Teufel klingen, was kommt als nächstes? Ignea sind an der Reihe. Die Band aus der Ukraine hat sichtlich Spaß am Auftritt und liefert eine klasse Bühnenshow. Sie selbst bezeichnen sich als Oriental Metal mit einem Hauch Symphonic. Wie auch immer, lange rote Haare sind halt ideal zum headbangen und herumwirbeln!
Aber leider ist auch diese Show nach einer halben Stunde vorbei. Schade, aber der Zeitplan wird strikt umgesetzt. Skarlett Riot stehen schon bereit. Der UK-Export kann mit einer ausdrucksstarken Stimme und dem energiegeladenen Sound überzeugen. Das Publikum feiert eine gute Portion Hardrock: die Stimmung steigt, was auch an der Interaktion mit den Fans liegt. Bis zum Ende gibt die Band mit Frontfrau Skarlett Vollgas.
Cleaner Gesang, etwas melodischer, aber nicht weniger kraftvoll ist die anschließende Show der Co-Headliner Kobra And The Lotus aus Kanada. Auch hier natürlich mit weiblicher Powerfrau- immerhin ist dies das Motto der Tour, bei der die fünf Bands für 4 Tage durch Deutschland touren. Lange blonde Locken, Glitzer an den Klamotten- wie auch die vergangenen Bands kann hier schon rein optisch überzeugt werden. Aber es ist alles andere als püppchenhaft: harte Rythmen, cleane Vocals, so zeigt sich Sängerin Kobra. Auch von kurzen technischen Problemen lassen sich die fünf nicht beirren und starten dann direkt weiter durch. Ohren und Augen haben ihre Freude.
Nach einer Stunde ist der letzte Umbau dran: die Butcher Babies betreten die Bühne. Das Publikum jubelt. Hier gibt es Female Metal im Doppelpack. Unglaubliche Energie verstrahlen die beiden, stillstehen gibt es hier nicht! Ob im Wechsel oder zeitgleich, beide Stimmen ergänzen sich. Auch bei der Show harmonieren die Musiker, man merkt, dass hier ein eingespieltes Team am Werk ist! Die Butcher Babies schaffen es sogar, einen Circlepit entstehen zu lassen und das bis dato doch etwas bewegungsfaule Publikum in Bewegung zu bringen.
Schminke und Growls, Glitzer und Screams, Frauen gehören einfach in die Metalszene und das nicht nur ins Publikum. Alle Bands haben auf ihre Art überzeugt und musikalisch eine Bandbreite gezeigt, die so einige Kollegen aus den Adiletten kippen lässt. Viel Erfolg bei den folgenden Terminen der Tour durch Europa.
Fotos: KTD Photography
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