Erst 19 Jahre alt. Braune, lange Haare. Gebürtig aus Lymington, Hampshire, Groß-Britannien. Eine engelsgleiche Stimme, die jeden in eine andere Welt entführt.
Die Rede ist von Jasmine Lucilla Elizabeth Jennifer van den Bogaerde, bekannt als Birdy. Zum Bericht kommt ihr unter den Fotos.
Fotos @ Sarah Köster, Musikiathek
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Birdy – so wird die junge Frau schon seit ihrer Geburt von Familie und Freunden genannt, da sie, als sie klein war, ihren Eltern zu Folge, ihren Mund immer öffnete, als wollte sie gefüttert werden. Somit war für sie klar, dass dieser Spitzname auch zu ihrem Künstlernamen werden sollte.
Ihr aktuelles Album „Beautiful Lies“ erschien erst Ende März, jetzt ist sie auf internationaler Tour.
Am 05.Mai 2016 machte sie in der ausverkauften Live Music Hall im Kölner Lichtviertel Halt.
Sie startete das Konzert mit „Growing Pains“, dem Song, der auch bei „Beautiful Lies“ an erster Stelle steht.
Dabei saß sie, wie es sich für einen „Engel“ gehört, am Flügel und wurde zudem von ihrer fünfköpfigen Band begleitet.
Ihr Outfit, eine Hotpants, ein bauchfreies Oberteil, kombiniert mit einem langen, mohnroten Cardigan, war im positiven Sinne speziell und überraschend: Während sie am Flügel saß, dachte man zunächst es sei nur ein langes Kleid, in dem sie einerseits wie ein braves Mädchen aussah, andererseits aber auch an eine „Queen“ erinnerte. Erst als sie später für andere Lieder aufstand, die sie dann mit der Gitarre begleitete, bekam der Zuschauer das ganze Outfit zu sehen, was in dem Moment viel zur Dynamik beitrug.
Birdy schaffte es mit wenig Lichtshow und nahezu ohne Bühnenshow ihre Zuschauer allein durch ihre einzigartige Stimme und ihr bezauberndes, virtuoses Klavierspiel in den Bann zu ziehen – so wurde das Konzert trotz sehr minimalistischem Arrangement zu etwas ganz individuellem Großen, das ich persönlich von der Stimmung her mit bisher keinem anderen Konzert vergleichen kann. In der Halle machte sich immer wieder ein leichtes, beruhigendes Schaukeln des Publikums bemerkbar, bei den Refrains wurde leise mitgesungen.
Bei einem ihrer erfolgreichsten und wohl bekanntesten Songs „Wings“ war die Stimmung auf dem Höhepunkt, alle klatschten im Takt mit, waren fröhlich, obwohl das Lied beim ersten Blick auf die Lyrics eher traurig wirkt. Birdy selbst versteht es jedoch nicht als Lied über die Liebe, sondern „als einen Song über richtig gute Freunde und eine tiefe Verbundenheit. Es geht um die Erinnerung an den Spaß den man zusammen hatte und darum, dass man diese Erinnerung festhalten will.“.
Den Abend beendete sie mit „Skinny Love“- dem Song, mit dem sie als Cover-Version (Original: Bon Iver) Anfang 2011 -mit erst 14 Jahren- ihren internationalen Durchbruch schaffte.
Sie performte alleine am Flügel, ohne Begleitung ihrer Band, und versprühte eine nachdenkliche, melancholische Stimmung mit Gänsehaut-Gefühl im Saal.
And I told you to be patient,
And I told you to be fine,
And I told you to be balanced,
And I told you to be kind,
And now all your love is wasted,
Then who the hell was I?
Mit einem Riesen-Applaus verabschiedete das Publikum die mehr als talentierte und sehr sympathische Birdy, die dem Publikum vor dem Verlassen der Bühne noch ein überaus glückliches Lächeln schenkte.