Beth Hart – eine Powerfrau zu Gast in Bochum
Am 1. Juli war mit Beth Hart wohl eine der besten Rocksängerinnen in Bochum im RuhrCongress zu Gast.
In ihrer mittlerweile über 20 Jahre andauernden Karriere hat Beth Hart schon so einiges erlebt. Sie hat mehrere Alben veröffentlicht, hat als Sängerin für Joe Bonamassa, Jeff Beck und Slash gesungen und kommt in diesem Jahr für energiegeladene Konzerte wieder nach Deutschland.
„Eine außergewöhnliche Stimme wie sie nur einmal pro Generation vorkommt“ – Times.
Die Zusammenarbeit mit Joe Bonamassa und co. ist absolut kein Zufall. Kann man doch in Beth Harts Musik deutlich die Blues-Einflüsse hören.
So war es auch nicht verwunderlich, dass als „very special guest“ Kenny Wayne Shepherd mit von der Partie war.
Kenny Wayne Shepherd ist einer der angesagtesten Blues-Gitarristen, wurde schon für einen Grammy nominiert und das Magazin Guitar World wählte ihn auf Platz 3 der besten Blues Künstler.
An diesem Abend in Bochum war davon nicht viel übrig. Es ist oft so, dass die Vorband nur wenig Zeit für einen Soundcheck bekommt und gelegentlich soll sogar der Sound absichtlich schlechter sein, damit der Haupt-Act besser darsteht.
Ich weiß nicht, woran es gelegen hat, aber der Auftritt von Kenny Wayne Shepherd war leider mehr als enttäuschend. Die Gitarren waren laut und deutlich zu hören – der Rest der Band leider überhaupt nicht.
Die Bühnenshow hat diesen Eindruck auch eher unterstützt als dem entgegen zu wirken. Es gab wenig Interaktion mit dem Publikum und die Musiker wirkten fast schon gelangweilt. Überzeugend war allerdings der wirklich gute Gitarrensound!
Das Publikum hat Kenny Wayne Shepherd trotzdem mit Applaus verabschiedet.
Ich habe zu dem Zeitpunkt nur gehofft, dass der Sound bei Beth Hart besser werden würde. Und tatsächlich – Das Publikum wurde nicht enttäuscht. Der Sound war viel besser! Und nicht nur der Sound..
Beth Hart überzeugt im RuhrCongress
Beth Hart kam singend durchs Publikum zur Bühne, sprühte nur so vor Spielfreude und hatte die über 2000 Leute direkt im Griff.
Während des Konzertes war sie auch kaum zu bremsen. Wenn sie nicht gerade Piano am akustischen Bass spielte, saß sie auch gerne mal auf dem Bühnenboden oder hüpfte vor dem Schlagzeug herum.
Gerade bei ruhigeren Songs hat Beth Hart oft die sehr persönlichen Hintergrundgeschichten der Songs mit dem Publikum geteilt.
Mal ging es um ihren Vater, der die Familie verlassen hat, mal um ihren Ex-Freund, mal um Alkohol.
All dies erzählte sie sehr glaubwürdig, so dass man sich noch besser in sie und die Songs hineinversetzen konnte.
So wurde das Konzert, obwohl es in einer großen Halle stattfand, sehr intim.
Überraschend war das Ende des Konzertes. Beth Hart ist zwischendurch von der Bühne verschwunden. Allerdings wurde ganz nicht deutlich, dass es sich bei den darauf folgenden Songs schon um die Zugaben handelt. Dementsprechend verwunderlich war es, als nach dem letzten Song direkt die Lichter der Halle angingen und es keine wirkliche Zugabe mehr gab.
Insgesamt war es beeindruckend, wie energiegeladen Beth Hart dieses Konzert gespielt hat. Einfach eine großartige Musikerin!
Bericht: Pablo Poch Parramon