Seit dem letzten Album von vor drei Jahren ist viel passiert im Leben von Adel Tawil. Da war ein lebensgefährlicher Unfall, bei dem er sich viermal ein und denselben Halswirbel gebrochen hat, da war die Scheidung von seiner Ehefrau, die er erst im Jahr 2011 geheiratet hatte und mit der er insgesamt über ein Jahrzehnt zusammen war. Da waren die großen künstlerischen und beruflichen Erfolge und die absoluten privaten Tiefschläge. Der Medienrummel um sein Privatleben auf der einen Seite und die ausverkauften Hallen vor einem euphorisierten Publikum. Da waren ein Solo-Album, das mittlerweile fünffach mit Gold ausgezeichnet worden ist und eine wahnsinnig erfolgreiche Tour. Da war Trennung und Schmerz. „Ich muss schon sagen, das war eine ziemliche Achterbahnfahrt in den letzten Jahren. Ein ziemliches Durcheinander.“
Nach all den Aufregungen um sein Privatleben, sucht er verzweifelt nach einem Ort, an dem er nun endlich mit der Arbeit an seinem neuen Album loslegen kann. Adel steigt in ein Flugzeug, um zu seinem Kumpel nach Hawaii zu fliegen, der dort auf Big Island lebt, mitten im Dschungel. „Da gibt es nichts. Gar nichts. Der hat ein paar Solarzellen auf dem Dach, um sich selbst mit Strom zu versorgen und eine selbstgebaute Dusche.(…) Ich war abgeschnitten von jeglicher Kommunikation. Ich konnte niemanden mehr erreichen und niemand konnte mich erreichen. Da wusste ich: Das war die beste Entscheidung meines Lebens. Jetzt kann ich arbeiten.“
Und Adel arbeitet. Befreit vom Ballast der Vergangenheit, befreit vom Medienrummel, befreit von der eigenen Lähmung legt er los und im Gegensatz zum Vorgängeralbum, verläuft die Arbeit selbstbewusst und mutig. „Dort habe ich beschlossen, eine ganz andere Platte zu machen. (..) weshalb das Album auch ‚So schön anders’ heißen wird.“
„Ich habe einfach alles erzählt, was mir passiert ist. Ich habe den ganzen Schmerz reingepackt und die ganz großen Glücksmomente. Ich habe über das geschrieben, was ich in der Welt gesehen habe, in Europa und an den Außengrenzen von Europa, in Ägypten. Ich habe über das geschrieben, was mich und wahrscheinlich sehr viele Menschen beschäftigt.“ Und es gibt die Musik. Denn eines darf man bei Adel Tawil niemals vergessen: Was er auch tut. Womit er sich auch immer beschäftigt. Was auch immer ihm wiederfährt und mit welchen Hochs und Tiefs er zu kämpfen hat. Am Ende ist Adel Tawil ein Sänger, der die Lieder die er singt, lebt. Mit jeder Faser seiner Seins. Mit all seiner Kraft, seinem Mut und seiner Hingabe.
Quelle: Universal Music