Wer am Dienstag im Blue Shell in Köln unterwegs war, der durfte sich über waschechten Hard Rock freuen: Extra aus Schweden angereist kamen Corroded, die durch Time and Again als Titelsong einer schwedischen TV-Show 2009 den großen Durchbruch in ihrem Heimatland erreicht haben.
Die Kultkneipe im Zülpicher, die mit einer Kapazität von ca. 200 Personen eher zu den kleinen Locations Kölns zählt, war bereits ordentlich gefüllt, als der Support Act The Hawkins die Bühne betrat. Die vier Jungs aus Arboga, Schweden, überraschten mit lautstarken, schnellen Gitarren und rockigen Melodien, die sofort ins Ohr gingen. Mit zum Headbangen animierenden Tracks wie Alco-Hole und Fuck You All I’m Outta Here schafften sie es, dass die anfangs etwas schüchterne Menge ihre Zurückhaltung aufgab und unmittelbar vor der Bühne mitsprang. Mit AC/DC-Adrenalin und Motörhead-Raserei verschafften sich die Jungs einen sicheren Platz in den Rock’n Roller-Herzen der Zuschauer.
Als Corroded schließlich die Bühne stürmten, gab es kein Halten mehr. Die Jungs zeigten sich humorvoll und riefen prompt „the kingdom of Corroded“(das Königreich Corroded) aus – in dem selbstverständlich die Steuern am humansten und das Bier am besten sei. Vor allem Leadsänger Jens und Gitarrist Tomas unterhielten die Menge mit amüsanten Ansagen und kurzen, schwedischsprachigen Soundchecks. Mit Carry Me My Bones stiegen sie sofort mit dem ersten Track ihres vierten Albums Defcon Zero ein, woraufhin lautstark und aggressiv Burn It To The Ground die Bar zum Beben brachte. Nach einer mitreißend emotionalen Akustikdarbietung von A Note To Me sorgten Corroded mit unerlässlichen, dynamischen Songs wie u.a. Gun And A Bullet und Fall Of A Nation für bombastische Stimmung in der blauen Bar: Ob gemeinsames Klatschen, Grölen oder sogar Niederknien – Das Publikum war Feuer und Flamme für die Schweden. Mit einer energiegeladenen, packenden Performance ihres auf Spotify beliebtesten Hits 6 Ft Of Anger ließen die Jungs, gefolgt von schallendem Applaus, einen grandiosen Hard Rock-Abend zu Ende gehen.
Bericht: Phuong Ly Dao