Hinter dem Family First Festival in Köln steckt niemand anderer als die Post-Hardcore-Größe Boysetsfire. Eigentlich aktuell in einer kreativen Live-Pause scheinen sie die Rufe der Fans erhört zu haben und kehren als Headliner des Family First Festivals nach Deutschland zurück. Erst war nur 1 Tag geplant, aber als nach 4 Wochen die Veranstaltung ausverkauft war, folgte eine Warm-Up Show am 01.02.2018 in der Live Music Hall. Zusätzlich gab es noch eine Secret-Show im Gebäude 9 am 31.01.2018. Ebenfalls ausverkauft. Die Hauptveranstaltung im Palladium am 02.02.2018 also jetzt die 3. Show in Folge in Köln. Das Lineup besteht aus Boysetsfire, Dave Hause & The Mermaid, Fjørt, Great Collapse und AYS, Einlass ist um 16:00.
Der frühe Abend startet hart. AYS, eine Hardcore Band aus Deutschland, eröffnen das Festival und liefern eine gute Show.
Weiter geht es etwas punkiger mit Great Collapse aus Los Angeles, die aktuell auch auf eigener Headliner-Tour durch Deutschland sind. Seit 2014 auf der Bühne liefern sie eine Mischung aus Skatepunk und Melodycore in höchster Qualität. Doch wen wundert das, besteht die Band doch aus Mitgliedern, die vorher in Bands wie Rise Against, Death By Stereo und Strike Anywere mitgewirkt haben.
Deutlich düsterer kommen Fjørt daher. Die Post-Hardcore Band aus Aachen legt einen deutlich aggressiveren Ton an den Tag. Klanglich zwischen Verzweiflung, Melancholie und Aggression spielen die 3 Musiker in minimalistischem Lichtkleid. Schade für die Fotografen, zur Stimmung der Musik allerdings absolut passend. Man mag sie oder auch nicht. Mir jedenfalls hat es gefallen.
Den krassesten Schnitt machen Dave Hause & The Mermaid. Rock’n’Roll steht auf der Speisekarte. Das Publikum braucht etwas, aber die Musik reißt mit. Man merkt den Musikern an, dass sie für die Bühne leben und diese Energie springt auf das Publikum über. Frontmann Dave Hause singt, spielt Gitarre, schreit, stampft mit dem Fuß, gestikuliert und tut alles, um den Songs die größtmögliche Präsenz zu geben, mit Erfolg.
Es wird ein Vorhang hochgezogen. Boysetsfire prangt über dem Cover der selftiteled Platte. Spannung liegt in der Luft, das Licht geht aus. Der erste Song wird angestimmt und das Publikum steigt direkt ein. Noch hinter dem Vorhang aber von hinten beleuchtet beginnt die Show. Kurz darauf fällt der Vorhang und gibt den Blick frei auf die umgebaute Bühne. Boysetsfire toben von links nach rechts und das Publikum rastet aus. Die Band um Nathan Gray ist wie immer ein absolutes Live-Erlebnis. Das 3. Konzert in Folge, merken tut man davon nichts. Kraftvoll geht es Song um Song nach vorne. Unterbrochen wird das Ganze von einer Akustikeinlage von Sänger Nathan der begleitet von Chad Istvan plötzlich hinter dem Mischpult steht und nur schwach angeleuchtet in bester Gänsehautmanier Songs unplugged, begleitet von der Akustikgitarre, zum Besten gibt. Die Kurve kraftvoll weiterzumachen finden Boysetsfire mit dem letzten Akustiksong, der am Ende mit Unterstützung der ganzen Band beendet wird. Den Rest des Abends geben sie wieder Vollgas. Wie immer liefern die Jungs ab. Vielen Dank dafür!
Fotos: KTD Photography
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