Manchmal muss man im Leben mutige Entscheidungen treffen. Sich durchringen und schmerzliche Einschnitte ob einer immer problematischer werdenden Welt vornehmen, kurzum: Einen Neuanfang wagen. Genau das tun auch CADET CARTER.
Binnen weniger Wochen – seit ihrer Gründung im Frühsommer 2017 – haben sich die vier Wahl-Münchner mit ihrer Mischung aus 90s-College-Rock, Punk und einem Schuss Emo zum echten Geheimtipp gemausert – das zumindest bescheinigt auch die Süddeutsche Zeitung, die der Band eine “herrliche Unverkrampftheit” attestierte. Verdient haben CADET CARTER dieses Lob allemal: Denn ihr punk-getriebener Indie-Rock, irgendwo zwischen der Dringlichkeit der Get Up Kids, den Hymnen von Jimmy Eat World und der lyrischen Offenheit von Nada Surf ist vor allem eines: Eigenständig und voller Wiedererkennungswert.
Das beweisen die Songs des Debüt-Albums CADET CARTER: „Car Park Song“ etwa ist unverschämt catchy, voller Drive und Euphorie, und spricht all jenen aus der Seele, die sich viel zu lange in ihr vermeintliches Schicksal ergeben haben – und jetzt den Mut finden, einfach auszubrechen, etwas zu ändern. “Settle Me Down” hingegen handelt von den Dingen, die einem Wurzeln verleihen, und in “Loose End” singt Sänger Nick darüber, wenn genau diese Dinge fehlen. CADET CARTER flüchten sich mitunter in eine bessere Welt, nehmen den Hörer mit auf eine Reise und zeigen ihm die romantisierte Vorstellung eines Idealbilds unserer derzeitigen Zustände. Der bittersüße Blick zurück mag schmerzlich wirken, aber „für 36 Minuten war man eben woanders“, wie es Sänger Nick beschreibt. Kurzweilig und mit durchgängigem Ohrwurm-Charakter bewegt sich das Quartett im Spannungsfeld zwischen Eskapismus und Aufbruchsstimmung, bleibt dabei aber stets subjektiv, empathisch und zutiefst menschlich. Und trotz allem dringt während des gesamten Albums der Antrieb heraus, es besser zu machen, sich niemals unterkriegen zu lassen.
Überhaupt ist der Wunsch nach einem Neuanfang, das Bedürfnis, einen neuen Weg einzuschlagen, ein immer wiederkehrendes Thema auf “Cadet Carter”, das übrigens in Zusammenarbeit mit Uncle M Music veröffentlicht wird. Das Münsteraner Label ist unter anderem Heimat von Künstlern wie Anti-Flag, Chuck Ragan oder den Münchner Stadtkollegen Blackout Problems. Wie wichtig ein Neuanfang sein kann, zeigt auch ein Blick auf die Vorgeschichte von CADET CARTER: Nick, Passy, John und Benny waren mit ihren früheren Bands wie Pardon Ms. Arden, About An Author oder Gravity Lost schon länger unterwegs und haben nun die Menschen gefunden, “mit denen wir unseren ganz eigenen musikalischen Weg gehen können.”
Dass CADET CARTER ihre Songs live mit einer Wucht, Leidenschaft und Power präsentieren, die auch den letzten Muffel vom Barhocker weht, tut sein Übriges zu ihrem Ruf als Geheimtipp für das Jahr 2018 – Support-Konzerte für Acts wie Roam, Flash Forward und Coppersky inklusive.
CADET CARTER Live 2017/18
17.01. DE – München – Backstage #
09.02. DE – München – Kranhalle *
10.02. DE – Augsburg – Soho *
12.02. DE – Berlin – Toast Hawaii Bar *
13.02. DE – Hannover – Kulturpalast *
14.02. DE – Köln – Blue Shell *
15.02. DE – Hamburg – Pooca Bar *
# support for FLASH FORWARD
* with City Kids Feel The Beat