Nach einer 14-jährigen Pause, gibt Dave Clarke die Veröffentlichung seines dritten Albums “The Desecration of Desire” bekannt. Nachdem er uns mit den fantastischen “Charcoal Eyes” (feat. Mark Lanegan) und “I’m Afraid (feat Anika)” vorgestellt hat, zeigt der langjährige Pionier einmal mehr seine Studiokompetenz und seine musikalische Vision auf 10 Tracks, die weit über die Tanzfläche hinaus gehen.
Während der letzten drei Jahrzehnte ist Clarke eine einzigartige Stimme in der Welt des Underground Dance gewesen. Er hat wichtige Tracks, wie seine berühmte Red-Serie, veröffentlicht, hat seine eigene, einflussreiche Radiosendung White Noise, von der mittlerweile über 600 Ausgaben ausgestrahlt worden sind, und er hat ein weites Spektrum an Künstlern geremixt – unter ihnen Depeche Mode, Chemical Brothers, A Place To Bury Strangers, Placebo, Underworld und Soft Moon. Auf seinem neuen Album präsentiert der erfahrene Pionier wieder einmal seine Studiofertigkeiten und seine musikalische Vision auf 10 Tracks, deren Wirkung viel weiter als bis zum Dancefloor reicht.
‘The Desecration of Desire’ folgt auf die 1995 veröffentlichte Single-Kollektion Archive One und Devil’s Advocate von 2003, das unter diversem Druck von außen produziert wurde. Als solches ist dieses neue Album Clarkes erste komplett ausgeformte musikalische Vision, wie er sie sich wünschen würde. “Ich entschloss mich, so zu schreiben, als ob ich ein Buch schreiben würde. Die Reihenfolge der Tracks entspricht also auch der Schreibreihenfolge, wie bei Buchkapiteln.” sagt er in den dem Album beiliegenden Sleeve Notes.
Das Album selber enthält sehr wenig Techno. “Nicht, weil ich ihn nicht mag – ich lebe und atme ihn jede Woche – aber ich wollte ein Album machen, das keine Club Track Collection enthält. Ich höre immer viele Arten von Musik und zum ersten Mal habe ich mich frei genug gefühlt, um diesen Ansatz in meinem eigenen Projekt anzuwenden.” Als solches wird es bereichert mit den Perspektiven von “einigen wunderbaren, intelligenten und klugen Leuten, die mich auf ihre Weise inspiriert haben”, wie zum Beispiel LOUISAHHH, Mark Lanegan, Mt. Sims, Anika, Gazelle Twin und Keith Tenniswood.
‘The Desecration Of Desire’ beginnt mit den atemberaubenden und rauen Klängen von ‘Exquisite’, mit Industrial-Strukturen und wuchtigen, gebrochenen Beats, die sofort Aufsehen erregen. ‘Is Vic There?’ ist ein Cover des Department S-Klassikers, der Clarke in seiner Jugend viel bedeutete, ein düsterer, wuchtiger, zeitlupenlangsamer New Wave-Brocken mit LOUISAHHH’s schwelender Stimmer, die das Ganze stilvoll beendet. Bei ‘Frisson’ tut sich Dave mit Matthew Sims aka Mt. Sims zusammen und fügt dem Ganzen mit seinen kalten und kargen Drums und dem Rumpelbass noch mehr launische Post Punk-Spannung hinzu, bevor dann das treibende ‘Plasmatic’ noch am ehesten auf dem Album auf Clarkes ‘Day Job’ hinweist. Für ‘Charcoal Eyes (Glass Tears)’, hat Dave die ehemalige Queens Of The Stone Age- und Screaming Trees-Legende Mark Lanegan nach Amsterdam eingeladen, wo die beiden die Single, die bereits zu einem Hit geworden ist, aufnahmen.
Lanegan taucht auch auf ‘Monochrome Sun’ auf, einem vertrackten Song, der vor zischenden Feedbacks und verzerrten Drums strotzt, während ‘Cover Up My Eyes’ ein paranoider und post-humaner Techno-Track mit den kaum wahrnehmbaren Vocals von Anti-Ghost Moon Ray’s Gazelle Twin inmitten der verdrehten Rhythmen und dichten elektronischen Sounds ist. Ein weiterer herausragender Track auf dem Album ist ‘I’m Not Afraid’, mit den Vocals von Anika und mit Keith Tenniswood aka Radioactive Man am Bass: ein unwiderstehlicher Industrial Funk-Mix – bis dann das raue ‘Death Of Pythagorus’ ein düsteres und episches Ende einleitet.
Es ist ein kohärentes und in sich geschlossenes Album, das von Anfang bis Ende autobiografisch ist: es destilliert Clarkes lebenslange Liebe zu Punk, New Wave, Noise und Industrial und macht es zu etwas, das wirklich einzigartig und in seiner Ganzheit faszinierend ist.
“It’s an album that’s though, moody and sternly atmospheric.” 8/10 Mixmag
“The sense of angst, abrasiveness and soot-black mood that pervades the album is all-consuming.’ 9/10 DJ Mag
“a remarkable milestone album that shows Clarke has indeed finally come of age musically and crossed over from beyond the clubs. Peel could always spot the greats” Electronic Sound
Quelle: Add On Music