“Ich lasse die Dinge auf mich zukommen“, sagt die Sängerin und Songwriterin Antje Schomaker, die es vor fünf Jahren vom Niederrhein an die Elbe nach Hamburg verschlagen hat. Nach über vier Jahren, in denen Antje Schomaker alleine Songs geschrieben hat und aufgetreten ist, traf sie auf den Straßen St. Paulis auf Musiker, die wie sie selbst auf der Suche nach ehrlichem, kreativen Austausch waren.
Ihre Songs sind immer genau beobachtete Geschichten aus dem Innenleben — eingespielt mit akustischen Instrumenten und einem oft treibenden Beat. „Ich hab mich verrannt in den Gedanken / Ich sei dir verfallen / Dabei sind wir zusammen / Nicht mal den halben Weg gegangen”, singt Antje Schomaker in dem Song „Mein Herz braucht eine Pause“. Das ist mitreißende, mit klarer Stimme vorgetragene Beatpoesie, einprägsam und voller überraschender Bilder und Wendungen. Ihre Songs atmen eine Direktheit, als hätten sie stets nur einen kurzen Weg von der ersten Skizze zum fertigen Lied zurückgelegt.
In der Musik sind Fragen, da sind kleine Antworten, ziemlich viel Suchen und auch ein bisschen Finden. Antje ist Konfettiregen und im Bauch Feuerwerksraketen. Sie ist ein Rennen und ein um-sich-schlagen und nie wirklich wissen, aber aus allem immer irgendwie das Beste machen und irgendwo zwischen diesem Tanzen und den leisen Tönen hat man das Gefühl, man hat mit Antje schon das ein oder andere Bier getrunken. Auch wenn man sie das erste Mal hört, hat man das Gefühl sie ist eine alte Freundin, man würde am liebsten mit ihr um die Häuser ziehen, Nächte durchtanzen und im ganzen Chaos des Lebens trotzdem alles genießen und mitnehmen.
„Wir sind eine Gang“, sagt sie über sich und die Mitglieder ihrer Band, mit der sie auch ihr demnächst erscheinendes Debütalbum aufgenommen hat. „Wir kommen wunderbar miteinander klar, und vor allem gehen uns die Geschichten nicht aus, die wir uns erzählen“. Das sei wichtiger als alles andere, inklusive der Virtuosität: „Schließlich geht es um die Dinge, die man gemeinsam erlebt, um das Kommen und Gehen, um die Freundschaft dahinter. Anders gesagt: Ich habe mich nie gefragt, was ich als nächstes schreiben könnte, da ich immer geschrieben habe. Bis heute sind mir die Geschichten nicht ausgegangen, und täglich kommen Neue dazu.”
Seit ihrer Kindheit spielt Antje Schomaker Klavier und singt. Nach einem Aufenthalt in Irland — sie konnte das schwere Piano beim besten Willen nicht mitnehmen —brachte sie sich selbst das akustische Gitarrenspiel bei. Über die Jahre entstanden so viele Lieder, und sie gab auch Konzerte.
Wie bei jedem anderen Musiker, gibt es auch in Antje Schomakers Leben Musiker, die sie inspirieren — etwa Thees Uhlmann, Clueso und Bosse. Letzterer kam dieses Jahr auf dem Feel-Festival auf Antje zu und jetzt spielt sie für ihn im Vorprogramm. „Ich bin schon monsteraufgeregt, aber ich freu mich einfach auf eine gute Zeit und der Rest wird sich schon ergeben.”
Und da ist es, was Antje Schomaker auszeichnet: Sie lässt die Dinge auf sich zukommen, folgt keinem Masterplan, zieht lieber in die nächste Kneipe auf St. Pauli, um sich von der nächste Volte des Lebens überraschen zu lassen — und vielleicht einen Song darüber zu schreiben.
Quelle: Community Promotion