HOFF ist ein feiner Beobachter und hat ein sensibles Gemüt. Vielleicht ist dies auch ein Grund, warum seine Lieder mitunter sehr fragil und melancholisch klingen. Kleine Fluchten und große Träume, begleitet von fließender Elektronik und einer luftigen, folkloristisch anmutenden Gitarre, die entfernt an den legendären Sigi Schwab erinnert. Wenn HOFF Songtexte schreibt, dann versucht er abgegriffene Klischees zu vermeiden, sondern sucht nach neuen Bildern und Metaphern, hat eine sehr direkte, unmittelbare Alltagspoesie entwickelt. HOFF hat ein Herz für Outsider, für menschliche Existenzen am Rande unserer Gesellschaft – und das macht ihn nur noch menschlicher.
Auf seinem Album „Alien & Ewiglein“ werden sich auch zwei wunderschöne Coverversionen befinden. Da ist zum einen der Tom Waits-Song „Time“, den vor Jahren das Kölner Urgestein Gerd Köster unter dem Titel „Zeit“ grandios in ein deutsches Klanggedicht verwandelt hatte. Liebevoll und nahezu zärtlich interpretiert HOFF diesen Klassiker. Zum anderen überzeugt er auch mit „Windstill“, einer lichten Adaption aus dem Werk der ostdeutschen Band Keimzeit. Das Einzige, was ihm noch fehle, sei ein humorvoller Song, so einer wie „Der blöde Willi“, eine vor einigen Jahren veröffentlichte Single, die wider Erwarten zum Karnevalshit avancierte, obwohl sie eigentlich als Plädoyer gegen Gewalt gedacht war. Nun darf sich HOFF, dessen Toningenieur ihn als männliches Pendant zu Hildegard Knef bezeichnete, durchaus Hoffnung machen, dass er mit seinen elektronischen Liederetüden, die anmuten wie ein deutsches Pendant zum Nouvelle Chanson, den Nerv eines großen Publikums trifft. Man soll schließlich die HOFFnung nie aufgeben.
Seht hier das Video zur Single “Rosa”:
Am 03.02. erscheint das Album “Alien & Ewiglein”.
Quelle: MCS Berlin