“In einem anderen Leben…” #11: ITCHY

Anfang Februar haben ITCHY ihr neues Album “Ja als ob” veröffentlicht. Ja, sie wagten es tatsächlich: ihr achtes Album ist auf deutsch! Unten könnt ihr euch einen der neuen Songs direkt anhören. Nun machen die Jungs schon seit fast 20 Jahren Musik zusammen. Und wir haben hier nun exklusive Infos für euch, was Panzer machen würde, wenn er kein Musiker geworden wäre. Was dabei heraus gekommen ist, erfahrt ihr nun in einer neuen Ausgabe von “In einem anderen Leben”. Dazu hat er auch noch ein schickes Kinderfoto für euch, wie ihr gleich sehen werdet. Gitarrist Sibbi ist übrigens auch drauf.

In einem anderen Leben – Panzer von ITCHY

“Wie unrealistisch ist es denn bitte als Kind zu denken, dass man später irgendwann sein Geld mit Musikmachen verdienen könnte? Vor allem wenn man keinerlei musikalische Grundausbildung genossen hat und zusätzlich kein Instrument spielen kann. Ich musste mich als kleiner Junge also der tristen Realität der Arbeitswunschwelt stellen und für mich war relativ klar: Das einzige was für mich als bodenständiger Job machbar ist, ist der Beruf des Weltklasse-Fußball-Profis.

Der einzige Haken an der Sache war eigentlich nur noch, dass ich zwar gerne in der Champions League für den FC Liverpool auflaufen wollte, faktisch aber letztes Wochenende mit 0:8 in der Kreisliga B gegen den TSV Ottenbach verloren hatte. Insgesamt habe ich 11 Jahre begeistert Jugendfußball für die Mannschaft des ASV Eislingen gespielt und bis zum Schluss hab ich nicht eingesehen, wieso das nicht klappen sollte mit der Profilaufbahn. Erst irgendwann, kurz vor der Volljährigkeit, als der FC Liverpool aus irgendeinem Grund immer noch nicht angerufen hatte, musste ich mir dann noch schnell was anderes überlegen, um bloß nichts richtiges Arbeiten zu müssen. Also hab ich mir fix eigenhändig vier Akkorde auf der rostigen Gitarre meines Vaters beigebracht, mir das Songwriting von den Ramones und den frühen Green Day abgeschaut und eine Punkrockband gegründet. Nach den ersten Konzerten in fragwürdigen Locations vor teilweise mindestens drei begeisterten Besuchern, war für mich klar, dass der Durchbruch nicht mehr weit sein kann. Da die Shows meistens an Wochenenden stattfanden, musste ich mich entscheiden und meine Karriere als Fußballer wohl oder übel an den Nagel hängen. Mittlerweile lebe ich seit 15 Jahren von der Musik, habe um die 1000 Konzerte in ganz Europa gespielt, besitze meine eigene Plattenfirma und bin der glücklichste Mensch der Welt.

Wäre ich Fussballprofi geworden, würde ich jetzt, im Alter von 37 Jahren diese Saison wahrscheinlich das letzte mal für Liverpool in Anfield auflaufen und würde danach in dubiosen Fussballtalkshows rumsitzen und über „Viererketten mit falscher Neun vorne und Problemen auf der Doppelsechs“ diskutieren. Musik kann ich mindestens noch weitere 37 Jahre machen. Unterm Strich ist das also alles gut gelaufen. ”

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Im Frühjahr 2020 begibt sich die Band auf große Albumtour mit Stopps in Deutschland, Österreich, Tschechien und der Schweiz. Endlich wieder Adrenalin, Schweiß und Raststättenromantik. Wurde aber auch Zeit.

19.03. DE – Wiesbaden @ Schlachthof
20.03. DE – Köln @ Live Music Hall
21.03. DE – Hamburg @ Markthalle
27.03. DE – Dresen @ Beatpol
28.03. DE – Berlin @ Festsaal Kreuzberg
03.04. DE – Nürnberg @ Hirsch
04.04. CZE – Prag @ Rock Cafe
17.04. DE – München @ Backstage
18.04. AT – Wien @ Flex
24.04. CH – Zürich @ Dynamo
25.04. DE – Stuttgart @ LKA Longhorn

Beitrag teilen