Totgesagte leben länger…Tote manchmal auch!
Wenn ein so charismatischer Frontmann wie Wayne Static stirbt, ist es eigentlich unmöglich, einen Ersatz zu finden. Static-X haben zum 20-jährigen Jubiläum des Albums „Wisconsin Death Trip“ eben genau das auf geniale Weise geschafft, mehr dazu später. Mit Verstärkung der Bands Dope, Soil und Wednesday 13 kommt die Band noch einmal auf Tour und macht auch Halt in der Kölner Essigfabrik. Im Vorfeld war unklar wie die Show ankommen wird, aber die Mischung scheint gut Publikum zu ziehen. Ich bin scheinbar nicht der Einzige, der genau auf diese Bands Bock hat.
Mit ein wenig Verspätung starten Dope in den Abend. Man munkelt, der Bandname habe mit dem Geruch, der aus dem Backstagebereich kommt, zu tun, wer weiß! Bestätigen kann ich jedoch, dass die Jungs zwar ein recht kurzes, aber doch sehr überzeugendes Set abliefern, natürlich nicht ohne mit „Die MF Die“ schon mal eine recht harte Gangart anzustimmen. Ein Trip in die Anfänge des Industrial und Alternative-Metal beginnt. Soil legen direkt nach. Auch hier bleibt kein Stein auf dem anderen. Meine persönlichen Highlights: das „Black Betty“ Cover der Band Ram Jam und der Song, der immer geht „Halo“. Wie auch schon Dope zuvor huldigt die Band dem verstorbenen Wayne Static und erinnert an die guten alten Zeiten. Mit Wednesday 13 kommt dann etwas mehr Mystik und Grusel auf die Bühne. Eine Mischung aus Glam-Metal und Horror-Punk spielt die Band, deren Frontmann unter anderem schon bei den Murderdolls am Mikrofon glänzte. Eine willkommene Abwechslung im ansonsten Alternative-Metal-lastigen Abend. Die düstere Show überzeugt, Masken und wechselnde Outfits passen zu den Klängen. Mit einem freundlichen „Fuck you“ und einem Regenschirm mit Mittelfinger-Aufdruck verlässt die Band die Bühne.
Statix-X is next.
Doch wie funktioniert Static-X ohne Wayne? Wird es ein Versuch sich selbst zu covern? Wird es ganz anders? Hoffentlich geht das gut.
Es geht gut. Die Band hat mit dem neuen Frontmann XerO keinen Ersatz gefunden, sondern eine neue Version der Band geschaffen. Die Songs klingen vertraut, aber doch irgendwie anders. Gewaltig auf jeden Fall. XerO trägt eine Maske, die an Wayne Static erinnert, vor allem auch durch die Frisur, die hochstehenden langen schwarzen Haare. Dazu flackern im Hintergrund Fotos und Video-Snippets, die das Bandlogo im 2000er Stil zeigen und teilweise Aufnahmen des verstorbenen Gründers der Band. Es ist halt doch mehr eine Hommage an Wayne Static als die Jubiläumstour zum Album. Das ganze Set versetzt uns zurück ins Jahr 1999 und spätestens das Intro zum wohl jedem bekannten Song „Cold“ lässt Gänsehautstimmung aufkommen. Fazit: Static-X wird nie wie es früher war, die neue Version kann aber deutlich überzeugen. Eine Zukunft in dieser Besetzung ist auf jeden Fall denkbar und ich würde es mir wieder ansehen!
RIP Wayne Static
Fotos: KTD Photography
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