Bryan Adams – Vier Dekaden Bühnenerfahrung
Jedes Mal, wenn ich ein Konzert eines über mehrere Jahrzehnte erfolgreichen Künstlers besuche, bin ich beeindruckt mit welcher Leichtigkeit diese mit dem Publikum spielen. Dies sollte auch am 18.6.2019 bei Bryan Adams in der König-Pilsener-Arena Oberhausen vor 7.500 Zuschauern nicht anders sein.
Schon vor Beginn des Konzertes fiel auf, dass die Bühne ziemlich leer war. Es gab keine große Dekoration, Scheinwerfer oder Verstärker-Wände – nur die Instrumente der Musiker und eine große Leinwand an der Rückwand der Bühne.
Während des Konzertes gab es auf eben dieser Leinwand dann sowohl zu den jeweiligen Songs passende Videos, als auch Live-Bilder der Band und auch des Publikums. Für einen Künstler dieser Größenordnung ist dies wirklich wenig Schnick-Schnack.
Im Laufe des Konzertes wurde aber schnell deutlich, warum Bryan Adams keine große Lichtshow oder ähnliches benötigt. Nach etwa vierzig Jahren auf den großen Bühnen der Welt spielt Bryan Adams auch ohne viel Technik ganz entspannt mit dem Publikum.
Mithilfe von drei Mikrofonen, verteilt über die gesamte Bühnenbreite, konnte er sich der ganzen König-Pilsener-Arena widmen und dabei gleichzeitig Gitarre spielen.
Auch während des über zwei Stunden dauernden Konzertes wurde die Nähe zum Publikum immer wieder deutlich.
Mal wurde das Publikum wurde zum Mittanzen aufgefordert und besonders gute Tänzer wurden dann von den Kameras eingefangen und auf der Leinwand gezeigt, mal sollte das Publikum die Arena mit den Handy-Lampen erleuchten.
Der Höhepunkt war, als Bryan Adams eingestand, dass es unmöglich ist aus mittlerweile 14 Studioalben eine geeignete Setliste zu schreiben, ohne dabei einige Fans zu enttäuschen – selbst bei einem mit 28 Songs deutlich über zwei Stunden dauernden Konzertes.
Deshalb durfte sich das Publikum in einem „Audience Requests“-Part Songs wünschen.
Wenn ein Konzert so lange dauert, kann das für die Zuhörer, wie auch für die Musiker selbst, anstrengend werden. Als Abwechslung gab es in der Mitte einen etwas ruhigeren Acoustic-Part. Standing Ovations gab es dennoch, die Bestuhlung wurde sowieso die meiste Zeit ignoriert.
Die Spielfreude von Bryan Adams und der Band wurde auch gegen Ende noch einmal deutlich, als die Band für nicht weniger als 5 Zugaben zurück auf die Bühne kam. Die ersten beiden Zugaben wurden als komplette Band gespielt und die letzten drei Songs waren noch einmal drei Songs die Bryan Adams alleine mit der Gitarre gespielt hat.
Zuvor hat er noch gefragt „You really want to go home?“ – Nein, wollte an diesem Abend wirklich niemand!
Text: Pablo Poch Parramon, Fotos: Lena Vinyl
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