Stereo oder Surround – die Vor- und Nachteile zusammengefasst

Wenn es um guten Klang geht, gibt es nicht die eine pauschale Lösung für jeden Bedarf. Sowohl Stereo- als auch Surround-Sound hat seine Daseinsberechtigung und bringt individuelle Vor- und Nachteile mit sich. Welche das sind, nachfolgend thematisiert.

Stereo-Sound – guter Klang für wenig Aufwand

Bei Stereo und Surround handelt es sich um zwei verschiedene Wiedergabetechniken. Mit Stereofoni, kurz Stereo, wird ein räumlicher Schalleindruck erzeugt. Hierfür kommen Minimum zwei Lautsprecher zum Einsatz. Um den räumlichen Klangeffekt zu erzielen, werden Sounds mit zwei Mikrophonen aufgenommen und später über einen rechten und einen linken Kanal wiedergegeben. Da das menschliche Gehör lokalisieren kann, aus welcher Richtung Schallquellen kommen, können mit der Stereo-Wiedergabe überaus dynamische Klangwelten geschaffen werden. Besonders gut klappt das mit dem sogenannten Stereodreieck: Die Positionen von Zuhörer und den Lautsprechern ergibt dabei ein gleichseitiges Dreieck. Der Klassiker unter den Anwendungen der Stereofoni ist die Stereoanlage. Welche Marken bei Stereoanlagen hinsichtlich der Klangqualität positiv auffallen und worauf beim Kauf im Detail zu achten ist, lässt sich unter stereoanlage.org nachlesen. Im Kaufratgeber wurden wesentliche Fakten und Produktempfehlungen arrangiert.

Die wesentlichen Vor- und Nachteile von Stereo-Sound:

VorteileNachteile
  • geringer Platzbedarf
  • Anschluss gelingt schnell und unkompliziert
  • vergleichsweise preiswert
  • wenig Kabel
  • kein vollwertiger Raumklang
  • Klangerlebnis eingeschränkt
  • für Heimkinos nicht optimal

Surround-Sound – satte Sounds, aber aufwändiger beim Setup

Während die Wiedergabe von Klang beim Stereo-Sound mit zwei Kanälen erfolgt, wird bei der Surround-Wiedergabetechnik ein vollwerter Raumklang erzeugt. Abhängig vom gewählten Mehrkanal-Tonsystem – gängig sind 5.1 und 7.1 – werden mehrere Lautsprecher platziert. Bei einem 5.1-Surround-System sind ein Tieftoneffektkanal und fünf Hauptkanäle üblich. Aus Sicht des Hörers befindet sich direkt vor ihm ein Lautsprecher (Center), einer rechts und einer links vorne (front-right/front-left), sowie jeweils einer rechts und links hinten (Surround-R/Surround-L). Die vorderen Lautsprecher werden als Hauptlautsprecher bezeichnet, die beiden hinteren sind die eigentlichen Surround-Lautsprecher.

Sind sieben Hauptkanäle vorgesehen, kommen zu den fünf Lautsprechern des 5.1-Systems zwei hinzu, um die akustische Unterscheidung zwischen den Klangeindrücken „hinter dem Hörer“ und „neben dem Hörer“ zu ermöglichen. Um diese Präzision zu realisieren, ergänzt das 7.1-System zwei Kanäle, womit sich zwei Lautsprecher neben dem Hörer und zwei hinter (Back Surround) ihm befinden. Mit diesen beiden zusätzlichen Kanälen wird der Hörer im 360° Radius beschallt.

Eine zusätzliche Erweiterung ist Dolby Atmos. Hierbei handelt es sich um ein objektbasiertes Surround-System. Es suggeriert dem Hörer, dass der Sound nicht nur von vorne, hinten und den Seiten kommt, sondern auch von oben. Zum Verständnis: Wird während eines Blockbusters in einer Filmszene ein Hubschrauber oberhalb der Szenerie wahrgenommen, klingt es so als würde der Hörer mitten im Geschehen sitzen. Die Helikopter-Sounds werden so im Raum verteilt, dass eine überaus realistische Klangatmosphäre entsteht sowie der Eindruck, der Hubschrauber würde direkt über den Hörer hinweg fliegen. Sowohl für Film- und Serienliebhaber als auch Musik-Fans eine Bereicherung. Vorausgesetzt, das Setup stimmt. Die Demo unter dolby.com verdeutlicht den Soundeffekt per Kopfhörer.

Setup-Bedeutung nicht unterschätzen

7.1 Surround-Sound erfordert großzügige Räume. Sind die Räumlichkeiten zu eng, stehen die Surround-Boxen zu nah beieinander, was den Klangeindruck schmälert. Der Abstand zwischen Sitzplatz des Hörers und Rückwand des Raums sollte mindestens 100 Zentimeter betragen. Kurzum: Gibt der Raum nicht das her, nach was ein 7.1-Surround-System verlangt, kann das Klangergebnis enttäuschend ausfallen. Außerdem gilt es zu bedenken, dass ein 7.1-System eine exakte Platzierung der Lautsprecher voraussetzt. Mangelt es an Know-how und akustischer Optimierung des Raums, ist ein 5.1-System die bessere Wahl. Ein gut aufgestelltes 5.1-Surround-System ist immer vorteilhafter als ein schlecht aufgestelltes 7.1-Surround-System.

Die wesentlichen Vor- und Nachteile von Surround-Sound:

VorteileNachteile
  • attraktiver Raumklang
  • realistische Klangatmosphäre
  • ideal für das Heimkino
  • aufwändig in der Installation
  • bei kabelgebundenen Systemen droht Kabelsalat
  • erhöhter Platzbedarf aufgrund größerer Lautsprechermenge
  • Lautsprecher müssen optimal platziert sein
  • hochwertige Systeme sind kostspielig

Fazit

Stereo-Sound muss sich keinesfalls hinter Surround-Sounds verstecken. Im Gegenteil: Wer nicht bereit ist, entsprechend Geld zu investieren, wird von vielen Surround-Anlagen enttäuscht. Das Aufstellen der zahlreichen Lautsprecher erfordert Präzision. Insbesondere beim Genießen von Musik ohne Bild sind Stereoanlagen eine gute Investition. Sie sind fertig konzipiert und fix startklar.

Entscheidungshilfe: Wer nur selten den Fernseher einschaltet und in seiner Freizeit größtenteils Musik hört, ist mit einer guten Stereoanlage bestens beraten. Besonders hochwertige Stereo-Lautsprecher sind ratsam, wenn die Stereoanlage nicht allein zum Musikhören, sondern auch für den anspruchsvollen TV-Ton genutzt werden soll. Sind die Lautsprecher korrekt platziert, kann der erzeugte Klang den Hörer durchaus umhüllen. Wer eher an einer Anlage zum Einrichten eines Heimkinos interessiert ist und der Konsum von Filmen den von Musik stark übersteigt, lohnt sich der Kauf einer bedarfsgerechten Surround-Anlage.

Bilder: fernandozhiminaicela, Bru-nO, ThomasWolter – pixabay.com

Beitrag teilen