Wer sich konzentrieren will, der wird maßgeblich von seinen Umgebungsgeräuschen beeinflusst. Unsere Denkleistung kann jedoch durch bestimmte Musik oder Klänge gesteigert werden, doch nicht nur das: Auch die Stimmung hebt sich, was sich natürlich wiederum positiv auf die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit auswirkt. Mittlerweile gibt es speziell für diesen Zweck zahlreiche Playlists und Musikstücke, die den Workflow fördern sollen.
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Der Begriff „Binaurale Beats“ spielt in diesem Zusammenhang eine sehr bedeutsame Rolle, haben sich bereits Studien mit der Wirkung von Musik auf unser Gehirn befasst und einige interessante Entdeckungen gemacht. Doch zunächst eine kurze Erklärung: Mit binauralen Beats werden vereinfacht gesagt Sinneswahrnehmungen im Hörbereich gemeint, die dann entstehen, wenn du auf beiden Ohren ähnliche und doch leicht verschiedene Frequenzen wahrnimmst. Klingt kompliziert, oder? Ist es aber gar nicht.
Binaurale Beats und unser Gehirn
Die binauralen Beats haben erwiesenermaßen eine entspannende Wirkung und sind maßgeblich an der Stimulation bestimmter Gehirnwellen beteiligt. Aus diesem Grund kommen solche Klänge nicht nur für einen besseren Workflow infrage, sondern helfen auch beim Einschlafen, Meditieren oder steigern die Gedächtnisleistung. Jeder, der sich näher mit Entspannungsmusik auseinandergesetzt hat weiß sicherlich jetzt, welche Klangwellen mit binauralen Beats gemeint sind.
Für diejenigen, die sich damit bislang weniger auseinandersetzten, folgt nun ebenfalls eine Erklärung. Es handelt sich um zwei verschiedene Frequenzbereiche, die auf dein Gehör einwirken. Du wirst diese Unterschiede jedoch kaum bis gar nicht bemerken, dein Hirnstamm wird dabei jedoch trotzdem aktiviert.
Hier wird es jetzt etwas medizinischer: Im Gehirn laufen die verschiedenen Schallfrequenzen schließlich zusammen, weshalb dieses die tonale Diskrepanz auszugleichen versucht und dabei eine Mitte zwischen beiden Frequenzen zu bilden. Nach einer Gewöhnungsphase werden schließlich Gehirnwellen identischer Frequenz produziert. Das passiert jedoch nur, wenn die Beats nicht sonderlich weiter als 30 Hz auseinander liegen, denn ansonsten hört man schließlich zwei verschiedene Töne. Durch die Stimulation der Gehirnwellen werden schließlich:
- Schlaf,
- Entspannung,
- Kreativität,
- Stimmung,
- Konzentration oder
- Meditation
gefördert. Dazu kurz ein Beispiel: Hörst du auf dem linken Ohr einen Ton von 200 Hz und auf dem rechten von 215 Hz, nimmst du den Unterschied von 15 Hz als binauralen Beat wahr. Das Gehirn kreiert also Schallwellen von diesen 15 Hz.
Die Frequenzbereiche des Gehirns
Mit unterschiedlichen Frequenzen lassen sich schließlich auch unterschiedliche Bewusstseinszustände herbeiführen. Das Gehirn unterscheidet in fünf Frequenzbereiche, die schließlich an mentales und emotionales Empfinden geknüpft sind:
- Alpha
- Beta
- Delta
- Gamma
- Theta
Für die Konzentration und Leistungsfähigkeit relevant sind jedoch nur die Alpha-, Beta- und Gamma Gehirnwellen. Alpha Wellen werden beispielsweise bei Visualisierung oder Meditation aktiviert und treten innerhalb von 14 und 8 Hz auf. Der Zustand wird schließlich als entspannt-gelöst bezeichnet und blendet negative Emotionen aus. Gleichzeitig wird auch die Gedächtnisleistung verbessert.
Beta Gehirnwellen haben einen Frequenzbereich von 37 und 15 Hz sind für das rational und logischen Denken förderlich. Gamma Gehirnwellen haben einen Frequenzbereich von 100 bis 38 Hz. Dadurch wird das schnelle und effiziente Denken gefördert, was den Fokus sowie die Kreativität erhöht, also genau das, was man mit binauralen Beats zur Konzentration erreichen möchte.
Oliver von diehifiberater.com hat dabei einen Tipp: „Binaurale Beats sollten grundsätzlich mit Kopfhörern konsumiert werden, damit die Ohren mit den unterschiedlichen den Frequenzbereichen beschallt werden können. Ideal sind dabei Stereokopfhörer oder grundsätzlich Over-Ear-Kopfhörer, welche die Ohrmuschel komplett umschließen. Auch Noise Cancelling sollte verfügbar sein.“